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PHILLIP JOHNSTON – The Adventures Of Prince Achmed

~ 2018 (Asynchronous Records) – Stil: Soundtrack ~


Phillip Johnston ist ein Jazzmusiker, der seit seinem Umzug 2005 nach Australien sein Leben zwischen Sydney und New York verbringt. Er ist Saxofonist und Bandleader von BIG TROUBLE und THE TRANSPARENT QUARTET sowie mit Joel Forrester Anführer des New York City-Jazz-Ensembles THE MICROSCOPIC SEPTET und mit Gary Lucas bei FAST ´N´ BULBOUS. Ein musikalisches Duo bildet er obendrein mit Guy Klucevsek sowie Joel Forrester. In Australien agiert er zur Stunde unter der Flagge PHILLIP JOHNSTON & THE COOLERATORS.

Seit über 25 Jahren widmet sich Phillip Johnston der musikalischen Untermalung von Stummfilmen, u. a. „The Unknown“ / „Der Unbekannte“ (Ted Browning, 1927), „The Merry Frolics of Méliès“ / „The Merry Frolics of Satan“ (Georges Méliès, 1902-1909), „Page of Madness“ / „Eine Seite des Wahnsinns“ (Kinugasa Teinosuke, 1926) sowie „Faust“ / „Faust – eine deutsche Volkssage“ (Friedrich Wilhelm Murnau, 1926).

 

 

Gleichzeitig komponiert er auch Theater- und Filmmusik. Eines seiner beiden neuen Solo-Werke enthält die Musik für den deutschen Silhouetten-Animationsfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“, 1926 aus den Märchenmotiven aus „Tausend und eine Nacht“ entstanden. Der Film von Lotte Reiniger gilt als ältester, erhaltener Langfilm. Die Original-Filmmusik komponierte Wolfgang Zeller. Dennoch hat es, insbesondere seit seiner Restaurierung 1999, zahlreiche neue Interpretationen gegeben.

Phillip Johnston nahm sich den ´Adventures Of Prince Achmed´ in einer durchgehend 65-minütigen Schöpfung an, seinen ´Middle Eastern´-Volksweisen mitinbegriffen. Zur Live-Aufführung mit Film ist die Musik für ein Quartett aus Sopran-Saxofon, Posaune und zwei Keyboards vorgesehen – von Phillip Johnston bereits auf dem Sydney VIVID-Festival, MONA FOMA und dem Woodford Folk-Festival aufgeführt. Im Studio performten Johnston (am Sopran-Saxofon) und James Greening (Posaune), Alister Spence (Orgel, Keyboards), Casey Golden (Orgel, Keyboards) und Nic Cecire (Schlagzeug) dagegen das Werk mit einer duftenden Note Jazz in zwölf einzelnen Liedern.

Augen zu – und die „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ laufen vor dem geistigen Auge ab.

(ohne Wertung)

 


(VÖ: 26.10.2018)