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LA CHINGA – Beyond The Sky

~ 2018 (Small Stone/Cargo) – Stil: Hard Rock ~


Die kanadischen LA CHINGA legen Werk Nummer drei vor und forcieren ihren Stil weiter. Sie bewegen sich weiterhin etwas weg vom Debüt, das ganz im Stoner Rock-Genre aufging. Während sie auf `Freewheelin` schon die ersten Ansätze in Richtung Seventies Hard Rock offenbarten und vereinzelt erwähnte Stoner Rock-Einflüsse weiterhin implementierten, ist `Beyond The Sky` die fast komplette Loslösung vom Stoner Rock.

LA CHINGA liefern ein Hard Rock-Album, das seine Einflüsse aus den Siebzigern holt, aber diese komplett an die Neuzeit anpasst, dadurch aber weder altbacken noch ausgelutscht klingen. LED ZEPPELIN, RIVAL SONS – zwei Bands, die sich als Einfluss immer wieder aufdrängen und dennoch haben LA CHINGA ihren eigenen Stil. Wuchtige Riffs haben die Oberhand auf dem Album. Es groovt, es rockt, es zieht einen förmlich rein, in diesen kleinen musikalischen Kosmos des kanadischen Trios. Der Gesang ist pure Gänsehaut. Es gibt Songs, Passagen, da meint man einen jungen, etwas aggressiveren Robert Plant herauszuhören.

Der Opener ´Nothin` That I Can`t Do` hat diese erwähnten LED ZEPPELIN-Reminiszenzen. `Mama Boogie` macht seinem Namen alle Ehre: RIVAL SONS meets ZZ TOP. Mit `Warlords` gibt es voll eine auf die Zwölf, fast schon Mid-Tempo Power Metal mit MOTHERSHIP-Einflüssen. Sehr geil. `Black River` ist eine Retronummer, die vor Power und Adrenalin sprüht. Retro aber mit der Power des neuen Jahrtausends. Fett. Das gleiche gilt für `Killer Wizard`. So muss Rock heutzutage klingen: dreckig, drückend und keinerlei Scheu seine Einflüsse preiszugeben und doch erfrischend zu klingen. `H.O.W.` hat dagegen in jeder Sekunde den Süden der USA im Sound.

Kurzum, LA CHINGA liefern ein vielseitiges, schwitzendes, leidenschaftliches und energisches Album ab, das keinerlei Schwächen zeigt und Fans von klassischem Rock sowie Freunde energischen Hard Rock umgehend überzeugend dürfte.

(8,5 Punkte)