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DEAD TEMPLE – Cult Of Acid

~ 2015 (PRC Music/US-Import) – Stil: Heavy Metal ~


Aktuell scheinen DEAD TEMPLE aus Denver nicht mehr aktiv zu sein. Schade! Denn was das Sextett auf ‚Cult Of Acid‘ zusammengenagelt hat, ist unglaublich gut und äußerst erfrischend. Die neun Songs sind sauber und klar produziert. Stilistisch bewegen wir uns im klassischen Heavy Metal mit Doom- und NWoBHM-Einflüssen. Mit Jade Morgan hat(te) man eine grandiose Sängerin in der Band, die dem Material eine ganz eigene Note gibt.

Der Opener `Shadow Of 1000 Faces` ist eher schlecht gewählt, da er erst nach einigen Durchgängen zündet. Ein Mix aus BUDGIE, WITCHFYNDE und AVATARIUM – stark, aber nur bedingt mit den folgenden Songs vereinbar. Das folgende `White Devil` wird dem generellen Albumstil schon wesentlich mehr gerecht. Der doomige Track mit einem extrem schweren Bangergroove ist eine Bombe! Und wenn Frau Morgan die folgende Textzeilen erotisch in Mikro säuselt ist es um einen geschehen: „I come to see whats yours and make it mine“ Argh … soooo geil … ! Ganz anders dagegen `Temptress`, das von der Geschwindigkeit, Härte und Spielwitz eher an eine schnelle GIRLSCHOOL-Nummer erinnert. Das schwere `Black Death` eröffnet mit einer unglaublichen Hammerriff und geht in eine tighte Midtempo-Granate über, welche von präziser Gitarrenarbeit und dem einfach nur geilen Gesang lebt. Der Mix aus NWoBHM, Doom und schwerem Metal findet somit eine geradezu magische Verbindung. Hier geht es nicht um innovatives Songwriting, hier geht es um Power, Groove und episch-hymnische Melodien.

DEAD TEMPLE ist mit ‚Cult Of Acid‘ ein echtes Meisterstück gelungen, das Leuten gefallen wird, die MANILLA ROAD, HAMMERS OF MISFORTUNE, WITCHFYNDE und dezenten Doom mit weiblichen Gesang zu schätzen wissen. Ein Album, das am Jahresende zweifellos in meinen Top 10 stehen wird. Welch ein herber Verlust, sollte diese Band niemals mehr zusammen auftreten oder ein weiteres Album aufnehmen.

(überfette 9 Punkte)