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PRIMAL FEAR – Rulebreaker

~ 2016 (Frontiers Music) – Stil: Heavy Metal ~


Welche Regeln werden PRIMAL FEAR auf ihrem elften Album brechen? Diese banale Frage könnte man sich stellen, nähme man den Albumtitel ernst. Inzwischen auf drei Gitarren aufgerüstet liefert das deutsche Schwermetall-Schiff alle Facetten des PRIMAL FEAR-Stils. Mit dem knapp elfminütige `We Walk Without Fear` findet sich der Höhepunkt in der Albummitte. Ein Longtrack mit verschiedenen Gefühlsebenen und einem orchestralen Rückgrat, das dem Stück eine enorme Größe verleiht.

Neben harten Dampfhammer-Tracks gibt es auch hymnenhaften Mitgröhl-Metal wie `At War With The World‘. Eine schlichte, aber effektive Nummer mit Ohrwurmcharakter. Weiterhin stehen die Querverweise zu JUDAS PRIEST wie immer im Raum. Eine Nummer wie `The End Is Near` erfüllt diesen Anspruch. Noch mehr  das treibende, steil nach vorne gehende `In Metal We Trust`. Hier könnten sich PRIEST mal ein Stückchen Gitarrenpower abschauen. Das Gleiche gilt für `Raving Mad`. Die „Hitdichte“ auf dem Album ist also nicht von schlechten Eltern, selbst ein leicht rührseliger Track wie `The Sky Is Burning` kann überzeugen, obwohl hier jede Menge Klischees erfüllt werden.

Sänger Ralf Scheepers konzentriert sich nicht mehr konstant auf hohe Töne, was gerade bei den ersten Nummern auffällt. Dieses breitere Gesangsspektrum rundet gerade die ruppigeren Nummern positiv ab.

Fazit: `Rulebreaker` bricht keine Regeln, sondern liefert ein weiteres Metal-Paket aus dem Qualitätshaus PRIMAL FEAR. Fett und transparent produziert, mit überbordender Gitarrenpower und einem stimmlich hervorragend aufgelegten Scheepers. Empfehlung!

(8 Punkte)