PlattenkritikenPressfrisch

ULTRA-VIOLENCE – Deflect The Flow

~ 2015 (Candlelight Records) – Stil: Thrash Metal ~


„Der Durango 95 schnurrte nur so los, richtig Horrorshow, und ein warmes Vibrato verbreitete sich in unserem Bauch. Und bald, meine Brüder, gab’s überhaupt nur noch Bäume und Dunkelheit, die im Schwarz der Landnacht zusammenflossen.“

Righty right, liebe Droogs und Dewotschkas, die Turiner „Clockwork Orange“-Fans von ULTRA-VIOLENCE haben wieder zugeschlagen! Nach dem allseits gelobten Debütalbum ‚The Privilege To Overcome‘ aus dem Jahr 2013 gibt’s nun mit ‚Deflect The Flow‘ den (nicht nur) in Thrasher-Kreisen mit Spannung erwarteten Nachfolger zu beklatschen.

Shouter und Rhythmusgitarrist Loris Castiglia, wie seine Kollegen ein 1994er-Baujahr, hat das gute alte Rein-Raus-Spielchen im EXODUS-Style um einige Modern-Thrash-Elemente erweitert ohne dabei den Pfad der Bay-Area-Tugend zu verlassen. Die acht neuen Songs können es in Sachen Technik, Abwechslungsreichtum und Durchschlagskraft ohne weiteres mit Übersee-Hoffnungsträgern wie HAVOK, WARBRINGER oder FUELED BY FIRE aufnehmen. Speziell das blastbeat-gepeitschte ‚In The Name Of God‘ mit seinem exquisiten Akustik-Break, die bassdengelnde Moshpit-Granate ‚The Checkered Sun‘ sowie das abschließende, mit einem hymnischen MAIDEN/LIZZY-Lead ausgestattete ‚Fractal Dimension‘ dürften auch Großmeistern wie Gary Holt und Lee Altus ein anerkennendes Lächeln abringen.

Stilistisch etwas aus dem Rahmen fällt neben dem respektvoll ausgearbeiteten VENOM-Cover ‚Don’t Burn The Witch‘ vor allem das an zweiter Stelle platzierte, hardcore-punkige ‚Why So Serious?‘, mit dem ULTRA-VIOLENCE beweisen, dass sie nicht nur EXODUS und frühe DEATH ANGEL sondern auch Ostküsten-Legenden wie OVERKILL, D.R.I. und NUCLEAR ASSAULT inhaliert haben. Da auch die Produktion und das Cover-Artwork (Ed Repka) ordentlich tollschocken, gibt’s für Freunde des gepflegten Thrash keinen Grund, hier nicht reinzulauschen.

(kräftige 8 Moloko-Plus)