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I MITI ETERNI – Historia Cumae

~ 2014 (Jolly Roger Records) – Stil: Art ~


Nach einem weiteren Jahr der Mühen und Anstrengungen hat es Bruno Masulli (IN AEVUM AGERE, ANNIHILATIONMANCER und POWER BEYOND) geschafft, das erste Album dieses langwierigen Projektes I MITI ETERNI nach dem im vorigen Jahr bekannt gewordenen Demo fertigzustellen. Und es ist letztlich ein großes Album, ein großartiges Werk, das schon im Jahre 2004 begonnen wurde, geworden – klassische Sagen und Gedichte, klassische Literatur, aus Griechenland und Italien, vereint mit Legenden und Mythen, vollendet durch italienische, lateinische und griechische Sprache.

Mit hallendem, epischem Metal, mit wohl dosierten Chören in den angesprochenen Sprachen, mit gesungenen Erzählungen kreiert Masulli einen unvergleichlichen Sound, ohne in irgendeiner Weise in puren Bombast zu verfallen. Die Songs müssen alle zusammen als ein großes Ganzes, als eine Einheit, als ein Epos verstanden werden. Immer wieder führen neue Ideen die Songs in andere Sphären, auf andere Pfade, nirgends kommt es zum Stillstand – keine Leere, keine Wiederholung. Eine Umschreibung aus Masullis bisherigem Betätigungsfeld IN AEVUM AGERE (´Cumae (Parte 1)`), unter dem Einsatz von Chören (´Prologos´), gar powervollen thrashigen Parts (´Legend Of Apollo`), und der Progressivität und stringenten Erzählweise von TIME MACHINE à la `Project: Time Scanning` oder `Act II: Galileo` kann die Musik nur vage umschreiben. Und mittendrin ruft Masulli sogar die Menschen aus aller Herren Länder auf, die Kulturen zu teilen und nicht zu missbrauchen, und wendet sich mit je einem Satz in ihren Landessprachen an seine britischen, deutschen, französischen sowie spanischen Zuhörer (`Cumae (Parte 2)´).

Bruno Masulli hat mit diesem komplett in Eigenregie eingespielten Werk ein wahres Kunstwerk erschaffen. Und wie es sich für wahre Kunst gehört, ist sie womöglich anfangs schwer verdaulich, dürfte jedoch in späteren Zeiten als Meisterwerk angepriesen werden. Einstweilen …

(8,5 Punkte)