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ALTERED STATE – Winter Warlock

~ 2012 (Death Rider Records) – Stil: US Metal ~


Endlich. Wieder einmal erhält die Menschheit das Vergnügen, den Tönen eines wahren Ausnahmesängers zu lauschen. Glücklicherweise, denn das Schicksal meint es manchmal nicht gut, mit einer Band, mit ihren Liedern oder einfach nur mit deren für die Ewigkeit aufs Band festgehaltenen Melodien.

Das Schicksal nahm vorliegend Ende der 80er seinen Lauf. Nachdem die US Metal Band DEADLY BLESSING mit ihrem 88er Output `Ascend From The Cauldron` einen wahren Klassiker veröffentlicht hatte, knirschte es schon bald im Bandgefüge und ihr Sänger Ski ging seine eigenen Wege. Diese führten ihn binnen kurzem in die Arme seiner neuen Bandmitglieder Todd Deputy (Drums), Chris Fredericks (Bass), John Orio (Gitarre) und Doug Taylor (Gitarre). Als ALTERED STATE nahmen sie dann im Jahre 1991 ein Demo auf, das nun endlich seinen Weg auf einen Silberling namens CD gefunden hat.

Diese Werkschau von ALTERED STATE beinhaltet daher die sechs Songs des angesprochenen Demos und noch drei weitere Rehearsal-Tracks plus Outro. Der Sound der Rehearsal-Tracks geht eher in die Richtung einer Demo-Aufnahme, schadet den Songs an sich aber keineswegs, während die anderen Songs auch noch heutzutage ansprechend klingen. Doch letztlich sind es immer die Songs, die über die Qualität eines Albums entscheiden. Und diese sind vollkommen unbestritten von allerbester Güte. Ski singt auch nach seinem Abgang von DEADLY BLESSING in schönsten und hohen Tonlagen und wird auch mit diesen Liedern jeden US Metal-Liebhaber wahrlich beglücken. Mit high-pitched-Vocals vom Feinsten veredelt Ski auch die etwas technischeren Lieder von ALTERED STATE. Egal ob eingängiges Liedgut, sofern man bei dem vorliegenden technischen Power Metal davon reden kann, wie der Titeltrack `Winter Warlock` („The horror that he brings, the terror that he reigns, winter warlocks out to get you, stay inside where it´s safe“) und das balladeske `Judge For Yourself` („Judge for yourself, you´ll know what´s right or wrong, judge for yourself, you´re the one that has to live with your choice“), oder vertrackteres Material wie `Leading Me Blindly`, am Ende wird jeder Song glanzvoll in die Geschichte des US Metals eingehen.

Die als Bonus-Tracks hinzugefügten Rehearsal-Tracks fallen in ihrer Güte danach überhaupt nicht ab, so dass auch für den eventuell mit DEADLY BLESSING nicht vertrauten Hörer – aber Freund von alten FATES WARNING und frühen QUEENSRYCHE, oder auch Liebhaber von INNER STRENGTH, RITUAL und SANCTUARY – ein ganz klarer Pflichtkauf besteht.

(9 Punkte)