
GREYSTONE CANYON – Something Borrowed…Something New
2025 (Rockshots Records) - Stil: Hard Rock / Southern Rock
Ein Album mit Coversongs und neuen Songs gibt es von der australischen Hard Rock-Band aus Melbourne, die 2018 und 2024 bereits zwei Alben veröffentlicht hat. Das löst zunächst gemischte Begeisterung aus, ist dann aber überraschenderweise meist sehr unterhaltsam. Gestartet wird mit dem UFO-Gassenhauer ´Doctor Doctor´, der mich damals zum UFO-Süchtigen machte. Eine wirklich ordentliche Version, gute Gitarrenarbeit, der Gesang ist interessant und die Band hat kleine Variationen eingebaut, ohne das Original zu stark zu transformieren.
Es folgt das ZZ TOP-Evergreen ´Just Got Paid´ vom etwas übersehenen ´Rio Grande Mud´-Album. GREYSTONE CANYON transferieren den Song etwas in Richtung Hard Rock. Er klingt deutlich härter, ohne den Blues Rock-Charakter wirklich zu verlieren. Das geht in Ordnung. Das starke eigene ´Drives Us´ ist wirklich sehr gut und übertrifft sogar die beiden Cover-Versionen (natürlich nicht die Originale). Hat das Zeug zum Southern Rock-Klassiker. Besonders gefällt mir hier wieder der Gesang von Frontman Darren Cherry, der mit einer interessanten Stimme gesegnet ist. Auch am ´Immigrant Song´ verheben sich Darren und die Band nicht wirklich, hier versucht die Band vernünftigerweise nicht zu nah am Original von LED ZEPPELIN zu bleiben.

Dann natürlich der Härtetest: Nach dem ruhigen eigenen Instrumental ´Friend Of The Fox´ folgt (passend) ´Suicide´ von meinen Alltime-Favoriten THIN LIZZY. Eine kompakte Version. Das passt, kann natürlich dem Original nicht das Wasser reichen, vor allem beim Gitarrenduell. Aber gut gemacht. Wie auch das folgende ´Hey Hey, My My (Into The Black)´ von Neil Young. Nach dem Gitarren-Instrumental ´AAF´ folgt mit dem virtuosen ´Stealing Our Freedom´ ein starker, eigener Song zum Abschluss mit viel Power und Melancholie und Doppelgitarren wie einst THIN LIZZY sie populär machten.
Interessante Mischung aus Coverversionen und guten eigenen Songs. Wegen mir hätten es gerne noch ein paar eigene Songs mehr sein können. Denn Songs schreiben können die vier Australier. Die größte Stärke ist Sänger Darren Cherry, der eine interessante und originelle Stimme besitzt, die er variantenreich einsetzt. Die Coverversionen sind meist ziemlich am Original, aber mit vorsichtigen eigenen Elementen und eigenem musikalischen Fußabdruck. Sehr gute Band.
(8,25 Punkte)
https://www.facebook.com/greystonecanyon
(VÖ: 5.12.2025)



