
HAMMER KING – Make Metal Royal Again
2025 (Reaper Entertainment) - Stil: Power Metal
Der König ist zurück – und hat seinen Hammer poliert. Zehn Jahre nach der Gründung feiern HAMMER KING aus Kaiserslautern ihr rundes Jubiläum – nicht mit einer Kaffeetafel, sondern mit einem neuen Machtbeweis: ´Make Metal Royal Again´. Album Nummer sieben, und das Zepter wiegt schwerer denn je.
Seit 2015 regiert Titan Fox V mit eiserner Faust den Königshof des deutschen Power Metal. Wer bisher dachte, HAMMER KING seien nur ein weiteres Kapitel im großen Buch des Heavy Metal, bekommt jetzt eine frisch vergoldete Ausgabe in die Hand gedrückt. Der neue Mann am Schlagzeug, Count Shandorian, schlägt dabei präzise wie eine königliche Uhr und bringt frischen Schwung ins altehrwürdige Songwriting.
Fanfaren – und los geht’s mit ´King For A Day´, das nicht nur zum Mitsingen, sondern gleich zum Mitparadieren einlädt – samt hymnischen Refrains und Riffs in goldenen Lettern. Der Titelsong ´Make Metal Royal Again´ ist Manifest und Fanfare zugleich. Mit vielen wortlosen Gesängen wollen sie sich den Schlüssel zur Schatzkammer des Power Metal-Königreichs aneignen.
Mit ´Schlaf Kaiser schlaf´ singen sie erstmals komplett auf Deutsch. Kinderreime treffen auf Pathos, als hätte Rumpelstilzchen die Uniform eines preußischen Offiziers angezogen und dabei im Geiste Eric Fish um Erlaubnis gefragt. ´Hammerschlacht´ marschiert mit englischen Strophen und deutschem Refrain direkt ins kollektive Fan-Gedächtnis, gefolgt von ´For Crown And Kingdom´ und ´Kneel Before The Throne´ – künftige Live-Gassenhauer, die Stadion-„Ohooo“-Chöre im Gepäck mit sich führen.
´Major Domus´ glänzt mit schlichter, aber effektiver Gitarrenarbeit, während ´Hoheitsgebiet´ düsterer tönt, als würde der König höchstselbst durch die Nebel des Schlachtfelds reiten. Spätestens bei ´The Last Kingdom´ fliegen Fanfaren und Chöre so majestätisch, dass selbst der Aufmüpfigste unwillkürlich den Helm richten möchte.
In der Summe ist ´Make Metal Royal Again´ natürlich äußerst pompös – es gibt Kronen, Zepter und mehr höfische Metaphern, als die königliche Garde ertragen könnte. Doch unter dem Samt steckt auch teutonischer Stahl. ´Make Metal Royal Again´ ist daher kein Umsturz im Power Metal-Königreich, sondern eine festlich pompös triefende Zeremonie. Die Platte fasst alles zusammen, wofür HAMMER KING seit einem Jahrzehnt stehen: Pathos, Power und eine ordentliche Portion Selbstironie.
(7,5 Punkte)
https://www.facebook.com/thehammerking
(VÖ: 15.08.2025)