
DERHEROLD – Arcanumi – Rage
2025 (Rockin Bear Studios) - Stil: Hard Rock / Metal
DERHEROLD kommt mit einem Begleitbuch und viel Aufwand. ´Shuddap´, der Opener klingt wie eine Mischung aus Alice Cooper, Metal und Alex Harvey. Hört sich krude an? Nun, ein wenig schräg klingt es auch, vor allem aufgrund des bärbeißigen Gesangs, der sich nicht unbedingt an die klassische Tonart und Tonleitern hält. Es ist nicht das Ziel, jeden Gesangston exakt zu treffen. Trotzdem ist der kraftvolle Gesang mit das originellste an dem Album. Die Musik ist gefällig bis schräg, wird durch den Gesang, der einen gewissen, nicht unsympathischen Dilettantismus hat, aufgewertet. ´Fake´ hat zumindest eine gute Melodielinie.
Hauptprotagonist Olav Däumling ist Sänger, Songwriter und Arrangeur der Songs – “Mastermind” oder “Nervensäge” je nach Hörart und Lesart. Jeder Song steht unter Einfluss einer Tarot-Karte. Das wird auch im beiliegenden Promoheft versinnbildlicht. Mit einem Comic ergänzt. Ganz verstanden habe ich es nicht, habe mich aber wahrscheinlich auch zu wenig damit befasst.
Die Musik und Olavs Gesang polarisieren sicher. ´Fading Love´ ist eine halb gehauchte Ballade, die einige Klischees verwurstet und mit weiblichem Background Gesang aufwartet. ´Rage´ ist anschließend wieder härter und einfacher verdaubar. ´Cruisin II´ kommt dann mit weiblichem Gesang, der allerdings ähnlich dilettantisch klingt. Bei ´Illusion´ darf wieder Olav übernehmen. Die Songs werden dann doch mit der Zeit eher ähnlich. Bei ´Inferno´ gibt es ein paar erfreuliche Metal-Riffs, allerdings auch wieder wenig Abwechslung beim Gesang.
Ich finde Olavs Projekt eigentlich originell und den skurrilen, dilettantischen Ansatz mal nervig, mal erfrischend. 15 Songs lang ist es aber schon eine Herausforderung und ich tendiere dann mehr zu “nervig”. Wem es gefällt, kann sich auf zwei weitere Teile einer Trilogie freuen.
(2-6 Punkte zur Orientierung)