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CHRIS CAFFERY – 20 Years Of The Music Man

2025 (Metalville) - Stil: Heavy Metal

Chris Caffery ist zunächst einmal der langjährige Gitarrist der Metal-Legende SAVATAGE. Er war zweiter Gitarrist bei den absoluten Klassikern ´Hall Of The Mountain King´ 1987 und ´Gutter Ballet´ 1989. Beim für mich schwächeren ´Streets´ war er nicht mehr dabei, stieg aber beim letzten großen Wurf ´Dead Winter Dead´ wieder ein und ist bis heute mit der Band verbunden. Da SAVATAGE aber irgendwann mit dem schwachen ´Poets And Madman´ auf dem Abstellgleis landeten und auch mit dem TRANS-SIBERIAN-ORCHESTRA nicht immer viel Auslastung da war, hat Chris auch hin und wieder Solo-Alben veröffentlicht. ´Faces´ hieß das erste 2004, ´The Jester’s Court´ war 2018 das sechste. Danach war er mit SPIRITS OF FIRE aktiv.

Mit ´20 Years Of The Music Man´ bietet Chris auf einer Doppel-CD von ihm ausgewählte Solo-Songs, dazu Raritäten und Unveröffentlichtes. Mit ´The Jester’s Court´ beginnt es hart in Richtung SAVATAGE, ´May Day´ ist ziemlich verschachtelt. Neben seiner charakteristischen Gitarre singt Chris auch die meisten Songs selbst. Sein Gesang ist Geschmackssache, passt manchmal ganz gut, aber ist für mich bei einigen Songs auch etwas zu limitiert. ´Music Man´ vom ersten Solo-Album ´Faces´ geht eher in eine melodische Richtung, sogar etwas poppig. Gefällt mir aber sehr gut. ´Pisses Me Off´ als “Radio Edit” klingt dann wie der Titel. Schwer, schleppend und sogar mit Nu Metal-Anleihen und elektronischen Loops.

Dann lieber weiter zur (zumindest von den Riffs) SAVATAGE-Hommage ´Edge Of Darkness´ und ´Fright Knights´. Wenn es zu “modern” oder experimentell aufgekratzt wird, wie bei ´S.O.T.S. (Sick Of This Shit)´, bisher nur als Single veröffentlicht oder ´Y.G.B.F.K.M.´, geht mein Interesse etwas verloren. Dann lieber Balladen vom Schlage wie ´Forever We’ll Be´ oder das lange, progressive ´Why´ oder Bombastisches, Instrumentales wie ´What Child Is This´ oder ´Preludio´. Auch der straighte Rocker ´Seasons Change´, Opener vom Album ´House Of Insanity´ oder der Power Metal-Song ´Your Heaven Is Real´ sind bei den Gewinnern, auch Dank der melodischen Gitarrensalven und der starken Riffs. ´Abandoned´, ein richtig starker Metal-Titel und das sanfte und unveröffentlichte ´Then She’s Gone´ beenden 105 Minuten und 22 Songs (auf der Doppel-LP sind es fünf weniger).

Insgesamt ein guter Überblick über das 20jährige Schaffen von Chris. Sehr unterschiedlich von der Qualität und dem musikalischen Ansatz, aber alles irgendwie noch mit Metal verbindbar. Passend zum SAVATAGE-Comeback veröffentlicht. Manches ist ziemlich gut bis sehr stark, manches gefällt mir weniger. An die ganz großen SAVATAGE-Glanztaten kann er irgendwie nie richtig anschließen, das wäre aber auch zu viel der Erwartungen. Aber die Songs, die wie seine alte Band klingen, sind mir dann doch die Liebsten und sehr unterhaltsam.

(Ohne Wertung)

https://www.facebook.com/ChrisCafferyMusic

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