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HORNDAL – Head Hammer Man

~ 2024 (Prosthetic) – Stil: Doom Death Metal / Sludge / Hardcore ~


Es gibt erst Geklimper und dann bricht sofort ein Sturm los. Richtig hart beginnt die Band, dazwischen geht es per Break in den Psychobereich. Bevor der Hammermann wieder die Schläge vorgibt. Starker Beginn. Melodischer startet ´Calling Labour´. Die Vocals reichen meist in den Death Metal- und Hardcore-Bereich. Sirenen verstärken das Chaos, in dem die schwedische Gruppe sich anscheinend wohlfühlt.

Das dritte Album der Band HORNDAL setzt auf Abwechslung und besingt den Gewerkschaftshelden Alrik Andersson, der die Stadt Horndal Anfang des 20. Jahrhunderts nach Streiks verlassen musste und nach Amerika auswanderte. Horndal ist eine historische Stadt in Schweden und hat einen gewaltigen Strukturwandel hinter sich. Die Wut der Band HORNDAL ist jederzeit spürbar und die Band kreiert einen sehr eigenen, unruhigen Sound wie einst KILLING JOKE, ohne jetzt große Parallelen ziehen zu wollen, nur in der Konsequenz erinnert das mich etwas an die alten Helden. Songs wie ´Fuck The Scabs´ sind sehr intensiv und bleiben im Gehirn haften. Trotz oft Songlängen zwischen nur drei und vier Minuten sind die Songs vollgepackt mit Ideen und unterschiedlichen Stimmungen.

 

 

Aber es gibt auch filigranere Elemente wie im doomigen Schlussteil von ´Blackened´ oder im über sechsminütigen alptraumhaften, progressiv angehauchten, ´The Shining Specter´. ´Evictions´ vermengt den harten und den psychedelischen Teil zu einem reinen Thrash-Feuerwerk mit lyrischem Abgang. ´Orange Legacy´ ist eine Melange aus Abgründen und feurigem Aufbruch.

Insgesamt ist HORNDAL mit ´Head Hammer Man´ ein mächtiges Album gelungen und eine starke Bandleistung. Wer auf härtere, originelle Töne steht, ist bei den Schweden, ihrer Stadt und ihrem Album richtig.

(8 Punkte)

 

https://www.facebook.com/horndalmusic


(VÖ: 05.04.2024)