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POP EVIL – Skeletons

~ 2023 (MNRK heavy/SPV) – Stil: Alternative Metal/Modern Rock ~


Über 22 Jahre dabei und kein bisschen leise. POP EVIL hauen auch auf ihrem siebten Album ordentlich auf die Kacke. Die Jungs aus Michigan gehören eigentlich zu den musikalischen Vertretern, die jeder Nicht-Festivalgänger längst über dem Jordan wähnte.

Komischerweise werden POP EVIL 2023 immer noch als Hardrock vermarktet, obwohl sie dabei längst das Haltbarkeitsdatum überschritten haben. Denn ihr moderner Metal bewegt sich heutzutage eher im Bereich des Hardcore, hat also vielmehr mit BRING ME THE HORIZON oder FALLING IN REVERSE gemein als mit SCORPIONS oder KISS.

Natürlich sind nach zwei Dekaden immer noch Übereinstimmungen mit SHINEDOWN und CREED zu finden. Doch letztlich kommt der ausgeleierte Post Grunge und der ausgelagerte Nu Metal liebend gerne im Hardcore an, vorzugsweise mit Feuerzeug und Fahnen im Stadion. Denn die elf Songs des mit Produzent Drew Fulk (DISTURBED, PAPA ROACH) fertiggestellten Werkes halten sich mit dicken Eier-Riffs nicht zurück.

Mit Klargesang, Growls und Rap in ´Paranoide (Crash & Burn)´ und mit Shouts im poplastigen ´Circles´ geht es dementsprechend hardcorelastig los. In ´Eye Of The Storm´ kommen zur Aggressivität noch Synthesizer hinzu, in der Elektropop-Hymne ´Sound Of Glory´ tanzbare Rhythmen. Allein ´Skeletons´ biedert sich dem Roots-Rock und ´Worth It´ dem Alternative Rock an. ´Who Will We Become´ ist sogar halbballadesker Metalcore. In ´Paranoid (Crash & Burn)´ widmen sie sich jedoch wenigstens den Stimmen in unseren Köpfen und arbeiten seither auch mit der Organisation „HeartSupport“ zusammen.

Zu allem Glück halten noch Gastmusiker wie Ryan Kirby von FIT FOR A KING im unheimlich harten ´Dead Reckoning´ und Blake Allison von DEVOUR THE DAY im eingängigen ´Wrong Direction´ die Scheibe populär.

(6,5 Punkte)

 

https://www.facebook.com/popevil/


Pic: Nick Fancher