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THE END A.D. – Badlands

~ 2019 (Fastball Music) – Stil: Metal/HC ~


Es gibt Platten, die will man eigentlich gar nicht lange analysieren, weil sie beim Anhören einfach sofort nur Spaß machen. ´Badlands´ von der Formation THE END A.D. aus Philadelphia gehört dazu. Das Album ist schon etwas älter, mir aber jetzt erst in die musikalischen Hände gegeben worden.

Und die drei Musiker und die Musikerin von THE END A.D. kommen gleich auf den Punkt. Und Punkt heißt hier, die Gitarre bis zum roten Bereich aufgedreht, ein harter Grundrhythmus aus Bass und prügelndem Schlagzeug und mit Ami Friend eine rotzige Sängerin mit viel Wut und Power, ohne unnötige Konzentration auf irgendwelche Zwischentöne und Tonleitern. ´Addiction´ heißt der erste Faustschlag ins Gesicht des unschuldigen Konsumenten. ´Why Won’t You Die´ führt den kompromisslosen Weg übergangslos weiter. Das wirkt wirklich sehr wütend und überhaupt nicht aufgesetzt. Das sind jetzt auch keine Zwanzigjährigen (okay, Sid Vicious war auch richtig wütend).

´Junkie Logic´ kommt eher schwergewichtig als schnell, hat auch sowas wie melodischere Passagen, ist ein sehr starker Titel. Ami sorgt neben der mit Wahwah-Pedal angetriebenen Gitarre für die Glanzpunkte mit ihrem Powergesang. ´Enemy Action´ beginnt sogar melodisch, bevor es in einen weiteren Hardcore-Banger übergeht.

Die Band klingt immer als würde sie gleich in den roten Bereich wechseln. ´I Feel Like Death´ ist ein gutes Beispiel dafür. Die Stimmbänder von Ami werden nicht nur hier einem großen Stresstest unterworfen. ´Tundra´ ist ein depressiver Dampfhammer. Der Abschlusstitel ´I Wanna Be Alone´ verprügelt die Ohren noch einmal ordentlich und etwas variabler, bis dann Schluss ist.

Kompromisslos sind THE END A.D. und es macht mir wie oben schon erwähnt einfach Spaß. Immer auf die zwölf, ohne langweilig zu werden. Und die Musik ist zu 100% authentisch. Für Ästheten und Zartbesaitete ist das nicht unbedingt das richtige Album. ´Badlands´ ist gut erwerbbar. Kein Wunder, steckt eine deutsche Plattenfirma dahinter. Manchmal braucht es halt den Umweg über die USA. 2017 gab es schon ein Album von THE END A.D. über „Massacre“. 2021 ist eine EP erschienen mit dem DEEP PURPLE-Cover ´Bloodsucker´. Auch sehr stark und soll bald als Bonus noch einmal erscheinen.

(8 Punkte)