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KULT KOMPASS Juni 2022

Liebe Freunde,

seid gegrüßt zum Kompass des Monats Juni.

Diesen wieder einmal ellenlangen Kompass wollen wir Euch in Zukunft zweimal im Monat präsentieren, damit er im Einzelnen einen nicht noch größeren Umfang annimmt. Da in der aktuellen Veröffentlichungsflut die Quantität ständig steigt, ohne dass die Qualität besonders stark leidet, ist es sinnvoll, unsere Quick-Reviews auf zwei Ausgaben pro Monat zu verteilen.

Somit könnt Ihr Euch bereits im Juli auf zwei Ausgaben unseres Kompasses freuen. Habt Spaß, an der Musik und am Leben. Peace.

 

 

M o n a t s h e r r l i c h k e i t

 

 

 

 

 

Q u i c k – R e v i e w s

 

BREATHE YOUR LAST – Apocalypse
2022 (Blood Blast Distribution/Believe) – Stil: Death’n’Roll

Wenn es langweilig wird, sollte man eine Sache beenden. Damit es im Genre des Death’n’Roll nicht langweilig wird, zog der Spanier Javier Garcia (BEER MOSH, SOZIEDAD ALKOHOLIKA) nach Hamburg. Ihm schlossen sich Kaden Fletcher (HAIRY BUFFALO) und Jan Hauschild (MINDMACHINE, KARATECLUB) an. Sie warfen ihre Erfahrungen aus Thrash und Death Metal, aus Hardcore und Punk zusammen, um mit viel Spaß den Death’n’Roll zu erneuern, indem sie neben den Erfahrungswerten aus ihren vorangegangen Bands auch vorzüglich Elemente des Black und Doom Metal integrierten. Das Ergebnis wurde DIY im Heimstudio aufgenommen, von Javier Garcia in den „Inferno Groove Studios“ gemischt und produziert und nennt sich passenderweise ´Apocalypse´, denn die Songs werfen den Hut zu Korruption, Rassismus und Umweltkatastrophen in den Ring.

(7 Punkte – Michael Haifl) – https://www.facebook.com/breatheyourlast/


CIRCUS MIND – Bioluminate
2022 (Outhouse Music) – Stil: Rock

Die New Yorker Rockband CIRCUS MIND feiert ihr 20-jähriges Bandjubiläum und hat sich, für sie allerdings nicht unüblich, dazu einige Gäste eingeladen: u.a. Matty Fox, Matt Godfrey, Marc Paradis (KING FROG) und Nels Cline (WILCO). Ihr lebendiger Rock ist Swamp Rock, Funk, Soul, Jazz und Reggae zugleich, besitzt Gospel und karibische Grooves. Mastermind/Sänger/Keyboarder Mark Rechler nahm schon mit vielen Projekten auf und auch seine Jahre in New Orleans haben Spuren im Bandsound hinterlassen. Neben ihm spielen auf den fünf neuen Songs Gitarrist Jaime Scott, funky Schlagzeuger Dan Roth, Perkussionist Steve Finkelstein, Saxophonist Michael Amendola und Leandro Da Silva am Bass, denn Chris Crosby verstarb leider vor Kurzem und ist nicht mehr auf allen Songs zu hören. CIRCUS MIND sind eine eigenständige und vielseitige Rockgruppe, deren Stern längst glühen sollte.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/CircusMindMusic


DATADYR – Woolgathering
2022 (Is it Jazz? Records) – Stil: Jazz

Die Norweger DATADYR nahmen ihr Debüt-Album gemeinsam in einem Raum des „Solslottet“-Studios mit Iver Sandøy als Toningenieur und Produzent in Bergen Kjøtt auf. Alle Songs entstanden während ihres Jazz-Studiums an der Grieg-Akademie, bei dem das Trio zusammenfand. So konnten die Kompositionen noch lebendig klingen und die ihnen innen wohnende Energie einfangen. Die 33 Minuten hören sich daher völlig live an, als würde der Hörer mit einem Hocker direkt vor der Band sitzen. Die Lieder nehmen dabei ein Spektrum zwischen der Sanftmut und der Explosivität des Jazz ein, so dass auch der Prog Rock mit ins Boot geholt wird.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/Datadyrmusic


BO DIDDLEY – Rocks
2022 (Bear Family Records) – Stil: Rock’n’Roll

Bo Diddley war einzigartig, in Stil und im Beat. Die „Bear Family“ legt jetzt eine 28 Song starke Kompilation mit seinen Aufnahmen aus Chicago vor, wo die 1928 in Mississippi geborene Legende aufwuchs.

Neben Chuck Berry und Muddy Waters strahlt sein Name aus dem Portfolio der Plattenfirma „Chess/Checker“ geradezu heraus. Hier finden sich einflussreiche Songs wie ´Diddley Daddy´ oder ´Road Runner´ ein, plus großartige Top-5-Hits wie ´Bo Diddley´, ´Pretty Thing´ und ´Say Man´. Detaillierte biografische Ausführungen und ungesehene Bilder runden diese Veröffentlichung wieder einmal vorzüglich ab.

(Michael Haifl)


DJANGO 3000 – AliBabo
2022 (Millaphon Records) – Stil: Folk Rock / Balkan-Beat / Bayerisch

Mit ´Heidi´, der Titelmelodie zur ZDF-Serie „Garmisch-Cops“, gelang DJANGO 3000 der Durchbruch. Jetzt bekommt die ´Heidi´ einen Partner an die Seite gestellt. Der natürlich ebenso tanzwütige ´AliBabo´ stellt sich auf dem neuen und gleichnamigen Studioalbum von DJANGO 3000 vor. Nun wird es also wieder Zeit, das Leben und die Konzerte zu feiern. Sei es am Lagefeuer auf der Wiese oder am Bierpilz in der City, DJANGO 3000 begeistern mit ihrem Gypsy-Balkan-Rock’n’Roll, der nicht nur von teuflischen Saitensoli lebt, sondern auch von der reibenden slowako-bayerischen Stimme ihres Sängers Kamil Müller. „I schoit mei Hirn aus, foig meim Gfui, träum vo da Ruah vom blädn Spui“, singt er in ´Mashalla´. Es wird also tatsächlich Zeit, diesem Folge zu leisten. Bayrisch-Balkan-Party on!

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/DJANGO3000


ETHEREAL REALM – Enter The Realm (EP)
2022 (Independent Release) – Stil: Heavy Metal

Die Truppe aus Sydney legt mit dieser EP eine erste vielversprechende Veröffentlichung vor. Aktuell leider nur als Download erhältlich, wäre ein CD- oder gar Vinyl-Release für diesen 4-Tracker das perfekte Medium. Der Stil der Australier setzt sich aus Power, Thrash Metal sowie NWoBHM zusammen. Zwischen Klar-Vocals bis hin zu kurz eingesetzten Growls deckt man alles ab. Das trifft auch auf die Gitarren wie das generelle Songwriting zu. Schon im ersten Song ´Reign Of The Crown´ werden alle erwähnten Genres sauber zusammengefügt und ein fast schon eigener Stil kreiert. Ein paar Kauz-Einschläge sind ebenfalls auszumachen.

Was allerdings gleich auffällt, ist der vielseitige und aussagekräftige Gesang von TNT. Gutes Pseudonym, der Herr hat wahrlich Dynamit in der Stimme und ist somit eine tragende Säule in dem vielseitigen Stil der Truppe. Hat man im Opener noch deutlich variiert, geht ´Watch Us Bleed´ klassisch US Metal-lastig nach vorne los. Sehr geil und sehr gefällig die Doppelläufigen Gitarren. Die dritte Nummer hat einen deutlichen NWoBHM-Vibe, wobei TNT den absoluten Mittelpunkt des Songs darstellt. Geile Stimme. Punkt! Wieder etwas US Metal-lastiger, mit sehr old-schooligem Vibe, haut man dann ´Nightmare´ als Abschluss der EP raus. Auch hier finden sich die erwähnten NWoBHM-Einflüsse immer mal wieder und ergänzen die Old-School geprägten Songs. Hatte ich zu Anfangs etwas Probleme mit dem Gesang, was allerdings eher an dessen Dominanz liegt, was wiederum auf den Sound zurückzuführen ist, prägt aber genau dieser Gesang die Songs und gibt der EP einen hohen Wiedererkennungswert. Starker Einstieg! Jetzt muss nur noch ein Label her.

(8,5 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://etherealrealmofficial.bandcamp.com/


L´ENTOURLOOP – La Clarté Dans La Confusion
2022 (Face B) – Stil: Reggae / Hip Hop / Dancehall / Ragga

Sie sind wieder da: SIR JAMES und KING JOHNNY. Sie haben auch wieder ihre Beats mitgebracht: Reggae- und Dancehall-lastige Hip-Hop-Beats.

Sie treten zum dritten Mal an, mit 20 Songs den ultimativen Hit zu finden. Die Vinyl- und Kino-Liebhaber wollen dabei all den Pionieren Tribut zollen, indem sie mit Troy Berkley, Trompeter N´Zeng (LE PEUPLE DE L’HERBE) sowie dem niederländischen Rapper Blabbermouf den Sound aufwecken, der sie zu dem gemacht hat, was sie sind:

Kinder des Reggae, Dancehall und Hip-Hop.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/LEntourloop


FUTURE JESUS & THE ELECTRIC LUCIFER – Kosmo Cure
2022 (FJEL Records) – Stil: Power Fusion Electro Jizz

Bitte? FUTURE JESUS AND THE ELECTRIC LUCIFER aus Düsseldorf und Köln. Danke. Die Rheinländer vermögen die Vergangenheit mit der Zukunft des Jahres 1985 zu verbinden. Sie lassen die Synthesizer zum Tanze aufspielen als gäbe es noch die Unbeschwertheit einer Love-Parade. Techno scheint die Zukunft, Elektronik gewinnt die Oberhand über die Gitarrensaiten. Dennoch messen sich diese Computertöne mit dem Rock der älter zurückliegenden Vergangenheit, mit Krautrock und allerlei würzigen Zutaten. DAFT PUNK sind dagegen pfeifende Pop-Jungs. FUTURE JESUS AND THE ELECTRIC LUCIFER gehört die Zukunft. Ob man allerdings in dieser leben will? Nein, Danke.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/futurejesus/


GIANT MAMMOTH – Holy Sounds
2022 (Independent Release) – Stil: Alternative/Stoner/Garage Rock

GIANT MAMMOTH aus Tampere in Finnland bezeichnen sich als Garagen Rock-Band, was bei mir keinerlei Interesse für dieses Album ausgelöst hätte. Aber da die Band den Mammut im Namen trägt, hört man mal rein. Und siehe da, tatsächlich hat die Musik nur gelegentlich mit dem zu tun, was ich mir unter Garagen Rock vorstelle, den ich auf Dauer doch recht langweilig finde. Vielleicht spielen die drei regelmäßig in einer Garage, aber was sie auf ´Holy Sounds´ verewigt haben, ist zumeist getragener Alternative Rock mit deutlichen Einflüssen aus dem Psychedelic, Space und Stoner Rock. Neben vielen schönen Melodien, Riffs und kompositorischen Ideen, gibt der melancholisch traurige Gesang von Eetu Ollikainen dem Album eine zusätzliche interessante Note, die es insgesamt zu einem recht kurzweiligen Hörerlebnis macht. Obwohl die Band bereits seit 2014 existiert, handelt es sich bei dem frisch erschienenen Album erst um das zweite nach dem selbstbetitelten Debüt aus dem Jahr 2017 und einer EP von 2018. Wer mit ALL THEM WITCHES, MOUNTAIN DUST oder den von mir kürzlich hier vorgestellten THE SAME RIVER etwas anfangen kann, der sollte auch in ´Holy Sounds´ mal reinhören.

(Don Carlos) – https://www.facebook.com/giantmammoth/


HEAD FIRST – Head First
2022 (Metalville Records) – Stil: Old School-Funk Metal

Die gut informierte Anhängerschaft von WALTARI wusste schon vor Jahrzehnten, dass Sänger Kärtsy Hatakka noch in einer weiteren Band musikalisch aktiv war. Diese hieß HEAD FIRST und war mit ihrem Stil ebenso ein echter Vorreiter, denn sie waren die wohl einzige Funk Metal-Formation aus Finnland. Zudem waren sie auf dem Live-Sektor äußerst angesagt und wurden im Laufe der Zeit immer erfolgreicher. Doch einen internationalen Plattenvertrag erhielten im Jahre 1991 WALTARI. HEAD FIRST wurden dadurch regelrecht ausgebremst und die Band bis auf Weiteres erst einmal auf Eis gelegt.

Während selbst Legenden wie URBAN DANCE SQUAD mittlerweile in Vergessenheit geraten scheinen und jeder bei der Stilistik Funk Rock/Funk Metal an FAITH NO MORE und die RED HOT CHILI PEPPERS denkt, haben sich HEAD FIRST nochmals ihrer alten Live-Gassenhauer besonnen und sie mit wenigen neuen Songs für ihr mit 30-jähriger Verspätung erscheinendes Debüt-Album frisch eingespielt. ´Head First´ ist für 90s Funk-Babys wohl unverzichtbar.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/theofficialheadfirst/


HIGH CASTLE TELEORKESTRA – The Egg That Never Opened
2022 (Art As Catharsis) – Stil: Experimental/ Progressive

Tim Smolens (ESTRADASPHERE, I.S.S., DON SALSA) und Chris Bogen (DOC BOOGER) riefen in den vergangenen Jahren das HIGH CASTLE TELEORKESTRA ins Leben und ließen es mit Bär McKinnon (UMLAUT, MR. BUNGLE), Dave Murray (ESTRADASPHERE, TRAUN), Stian Carstensen (FARMERS MARKET) und Timba Harris (ESTRADASPHERE, PROBOSCI) zum Sextett anwachsen.

Auf dem Debüt ´The Egg That Never Opened´ treffen sich Musiker aus vier Ländern und drei Kontinenten, aus den Vereinigten Staaten, Australien, Norwegen und Frankreich. Der Unterschied zu vielen experimentellen Formationen ist ihre Eingängigkeit, HIGH CASTLE TELEORKESTRA werden nie zu verspielt oder verlieren sich in ihren eigenen Welten, auch wenn sie sich aus dem Rock, dem Metal und dem Jazz, der Klassik und der Avantgarde mit World Music-Elementen bedienen.

Wer seine Platte des Jahres nach Vielfaltsmerkmalen erschnüffelt, in der alle paar Sekunden gekonnt der Stil und die Melodie wechseln, hat sie in dem Jahrmarkt-Programm ´The Egg That Never Opened´ gefunden.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/HighCastleTeleorkestra/https://highcastleteleorkestra.bandcamp.com/album/the-egg-that-never-opened 


HOLY DRAGONS – Jörmungandr – The Serpent Of The World
2022 (Pitch Black Records) – Stil: Heavy Metal

Es ist eine Crux. Mein Herz sagt, das müsste mir gefallen. Mein Bauch aber schüttelt den Kopf. HOLY DRAGONS, eine Band aus dem kasachischen Almaty, gegründet 1992 durch den Gitarristen Jurgen Thinderson, der seitdem das einzige konstante Mitglied dieser Truppe ist, haben eine riesig lange Diskographie. Durch ständige Wechsel scheint es aber auch ständig Wechsel im Stil gegeben zu haben. Und ich finde auch hier spürt man die mangelnde Konstanz. In den Achtzigern als Metal aus dem Ostblock wäre das wohl recht gut angekommen. Heute wirken sie eher altbacken und ewiggestrig. Sie hängen immer noch den alten westlichen Einflüssen nach, kaum findet sich eigenes. Und dass sie sich hier der nordischen Mythologie widmen, eröffnet mir auch ein paar Fragezeichen. Hätte nicht auch die kasachische Legende von Alpamis besungen werden können? Aber vielleicht übernehmen das demnächst HAMMERFALL?

Spannender als ´Jörmungandr´ fände ich an dieser Stelle, nach den russischsprachigen Versionen von Songs von HELLOWEEN oder RAGE zu suchen, die die HOLY DRAGONS gemacht haben. Das sind auch Namen, die hier ab und zu anklingen. So bleibt es dabei, auch wenn das Herz sagt, dass ich diesem Album meine Liebe schenken müsste, schon aufgrund der Herkunft, der Bauch schüttelt den Kopf, weil er zuletzt viele viel spannendere Dinge gehört hat.

(6,5 Punkte – Mario Wolski) – https://www.facebook.com/holydragonsband


LUDIVINE ISSAMBOURG – Supernova
2022 (Loops Productions) – Stil: Jazz / HipHop / Nu-Jazz

Ludivine Issambourg wurde 2003 Mitglied beim ORCHESTRE DE FLÛTES FRANÇAIS und Frankreichs erste offiziell staatlich anerkannte Flötistin. Sie wurde fortan vom Hip-Hop-Produzent WAX TAILOR für viele, mit Preisen ausgezeichnete Produktionen gebucht, so dass sie 2012 ihre eigene Formation mit einem Stil aus Nu Jazz, Hip-Hop, Funk und Electro ins Leben rief.

2022 ist sie mit ihren ANTLOOPS, massiven Grooves und Jazzklänge im Gepäck zurück. Denn Nu Jazz und Hip-Hop sind für sie die Zukunft des Jazz, der obendrein noch kosmische Funk-Klänge erhält. ´Supernova´ ist tatsächlich eine neue Reise in eine andere, unbekannte Galaxie.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/ludivineissambourg


KLYMT – Murder On The Beach
2022 (Postghost Recordings) – Stil: Post-Cold Wave

Kein Mord im Pfarrhaus, sondern einer am sonnigen Strand. Vielleicht liegen dort schon die ersten modrigen Leichen.

Also wagen sich die ersten Weißgeschminkten in das grelle Sonnenlicht. Jetzt kommt die Zeit von KLYMT, die kälter als der Cold Wave klingen möchten.

Nach drei Veröffentlichungen präsentieren sie den ´Murder On The Beach´. Sie haben ihren eigenen Soundtrack für das nächste Horror-Szenario mitgebracht. Bewusst gruselig-leiernder Gesang trifft auf feuernden EBM-Beat und bietet eine gute Vorbereitung auf die nächtliche Film-Nacht.

Vielleicht stehen sogar eines Tages KLYMT neben PORTISHEAD und NINE INCH NAILS auf dem Abspann eines Films und dem dazugehörigen Movie-Soundtrack.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/weareklymt


THIERRY MAILLARD ENSEMBLE – Cameleon
2022 (Ilona Records) – Stil: Jazz / Oper / Orchester       

Thierry Maillard schuf als Band-Leader bereits über 15 Werke, doch mit der Erweiterung seines Projektes auf das THIERRY MAILLARD ENSEMBLE und der Zusammenarbeit mit 18 Künstlern hat er sich selbst übertroffen. ´Caméléon´ steht für eine völlige musikalische als auch personelle Offenheit. Die beteiligten Musiker lernten sich teilweise erst am Bahnhof oder im Studio kennen. Thierry Maillard suchte obendrein nach modernem Operngesang, den er bei dem Septett VAGABONDES entdeckte. Als er den Gesang mit einem instrumentalen Jazz-Trio verband, entstand etwas völlig neues. ´Caméléon´ ist letztlich die Verschmelzung des theatralischen Gesangs mit zarter Jazzmusik, die sich in einen Orkan verwandeln kann, der schon beinahe im Zeuhl-Universum aufschlägt. Universell stark.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/officiel.thierrymaillard/


MEGASNAKE – Charming
2022 (Inverse Records) – Stil: Heavy Rock

Die Finnen legen mit ´Charming´ ihr erstes Album vor und beweisen, man kann auch noch 2022 soliden Heavy Rock liefern, ohne in die Klischeekiste zu greifen. Anderseits kein Wunder, denn was hier an musikalischen Know-How zusammenkommt, ist beachtlich. Jeder der vier Musiker hat schon einiges hinter sich in Bands wie PEER GÜNT, LENINGRAD COWBOYS, ANCARA etc….

Sauber komponierte Rocker mit gepflegten Melodielinien, schnittigen Gitarren und mächtig Dampf unterm Kessel. Gesanglich dürfte allerdings die eine oder andere Diskussion ausbrechen, denn der könnte dreckiger und voluminöser sein. Ich höre hier und da immer mal wieder Nicky Moore (SAMSON) heraus, was zwar löblich klingt, aber in Anbetracht der kantig-rockenden Gitarren öfters mal zu zahm und aufgeräumt wirkt. Dennoch hat ´Charming´ Charme und den ein oder anderen Ohrwurm, wie z.B. ´Shame On Me´, ´Stone River´ oder ´Another Lesson Learned´. Letztgenannter ist ein drückender Banger. MEGASNAKE sind sicherlich nicht originell oder innovativ, aber liefern bewährte Hausmannskost mit einigen klasse Nummern.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://megasnake.bandcamp.com/album/charming


RONJA MALTZAHN – Heimweh
2022 (Timezone) – Stil: Singer-Songwriter / Pop / Liedermacher

Ronja Maltzahn geht zurück zu ihren Wurzeln. Mit Cello, Gitarre, Ukulele und Piano erzählt sie Geschichten vom Unterwegssein und dem damit einhergehenden Heimweh, vom Zuhausesein und dem Träumen – und ausnahmsweise auf Deutsch. Zehn Songs lang blättert sie samt Singer-Songwriter-Pop in ihrem Poesie-Büchlein. Sie vergisst die Zusammenkünfte mit Dutzenden Musikern in den vergangenen Jahren sowie bisweilen sogar die bereisten Länder und hunderte Konzerte. Ihr drittes Album ist am Puls der Zeit erschaffen worden und zeigt sich mit seinem Klangbild für Gegenwart und Zukunft gewappnet. Die Multiinstrumentalistin besingt eine wunderschöne Poesie zu erlesen perlenden Klängen. Leidenschaftlich.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/ronjamaltzahn/


MOTIONLESS IN WHITE – Scoring The End Of The World
2022 (Roadrunner Records/Warner Music) – Stil: Modern Metal

MOTIONLESS IN WHITE sind seit 2006 in der Szene aktiv und – nicht unüblich – besonders im Vereinigten Reich von Amerika eine größere Hausnummer als in good old Germany. Manche reden bei ihrem Sound von Gothic-Alternative Rock, manche titulieren es als Industrial-Metalcore, andere bezeichnen es gar als modernen Hardrock. Eines steht aber bedingungslos fest, Sänger Chris „Motionless“ Cerulli ist das Aushängeschild der Band. Er führt die Gruppe auch durch die Songs des sechsten Studioalbums ´Scoring The End Of The World´ völlig souverän, angefangen bei Liedern mit Poprock- und mit Gothrock- bis hin zu welchen mit Industrial-Charakter. Neuerdings haben MOTIONLESS IN WHITE in ihrem poppigen Sound allerdings auch das Mehr an Härte entdeckt. Hiesige Modern Metaller können sich also den Schaum vom Mund abwischen und sich nunmehr auch mal MOTIONLESS IN WHITE widmen.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/motionlessinwhite


RORAIMA – Caribay
2022 (BMC Productions) – Stil: Atmospheric Black Metal

Black Metal, Kälte und schneebedeckte Berge, das gehört irgendwie schon immer zusammen. Wie es sich jedoch anhört, wenn auf einmal Gipfel, die nur ganz knapp an 5000 Metern Höhe kratzen, besungen werden, das zeigen RORAIMA aus Venezuela. Das Duo bezieht sich mit seiner Musik auf die dortige Sierra Nevada und die Stämme, die sie bevölkern, sowie deren Mythologie, und tatsächlich klingt das sowohl bekannt als auch fremd für europazentrierte Ohren.

Multiinstrumentalist Geiver Camacaro ist mit RORAIMA seit 2014 instrumental aktiv, hat sich nun jedoch T. Rodríguez ans Mikro geholt, die mit unglaublich brutalem Keifen zeigt, wieso dieses vierte Album nach Caribay, der ersten Frau der Anden, Tochter von Sonne und Mond, benannt ist. Die mächtigen Gipfel des Covers klingen in den Songs, die vor allem auf Atmosphäre, viele flirrende Soundlayer und nach vorne drückende Geschwindigkeit setzen, stets durch, die Stimmung ist klirrend kalt und hat doch eine brennende Leidenschaft, die es in Skandinavien so nicht gibt. Fans von mächtigem Atmo-BM mit Folkeinschlag sollten RORAIMA unbedingt antesten

(U. Violet) – https://roraima1.bandcamp.com/https://www.facebook.com/roraimabanda


SEPTICFLESH – Modern Primitive
2022 (Nuclear Blast) – Stil: Symphonic Metal

Je mehr SEPTICFLESH den Symphonic-Anteil erhöhen, desto schwieriger wird den Hörern die Zugänglichkeit ihrer Alben gemacht. Auch wenn sich wenig an ihren typischen Zutaten, wie extrem technischer und heavy Gitarrenarbeit, schwerem Drumming, abgrundtiefen Growling im Dialog mit klarem Sprechgesang, folkloristischen Einsprengseln, fanfarenartigem Bläsereinsatz und vielen Streichern, nichts wirklich geändert hat, deren ständiger Einsatz macht aus den Songs schließlich eine einheitliche Masse, aus der nichts mehr wirklich heraussticht und im Gedächtnis bleibt.

Am besten sind heute die ruhigeren, zurückgenommenen Passagen, die an ´Communion´-Zeiten erinnern, oder eben die Songs, in denen sich auf ihr Hauptgeschäft „Metalband“ mit den entsprechenden Instrumenten g/b/dr besinnen. Sehr schade, die ehemaligen Vorreiter dieses Stils haben den nächsten Entwicklungsschritt verpasst, die innovativen Ideen sind ihnen ausgegangen – aber vielleicht sind sie auch noch so in den Vorbereitungen ihrer Liveauftritte mit großem Opernorchester gefangen, dass ihnen das Rocken abhanden gekommen ist? Auch wenn es gegen Ende des Albums ein paar kompositorische Lichtblicke gibt, bleibt zu konstatieren: die Athener machen aktuell Bombast-Soundtracks für Gladiatorenfilme; sich instrumentell zu verschlanken wäre keine schlechte Idee. Back to the roots?!

(Ohne Wertung – U.Violet) – www.Septicflesh.comwww.facebook.com/septicfleshband


STECKBECKENZECKEN – Königreich der Emotionen
2022 (recordJet) – Stil: BallaBalla

Die STECKBECKENZECKEN waren auf Urlaub, nicht auf Arbeit, sondern im Land der Liebe. Sie zogen von dannen und erlebten die Romanze ihres Lebens, aber auch den größten Schmerz ihres Lebens. Zurückgekommen aus dem ´Königreich der Emotionen´ sammelten sie sich und nahmen allen Mut zusammen, um über das größte Glück auf Erden sowie den größten Liebeskummer zu schreiben.

Als Goldkehlchen und flötender Liebesengel erweist sich wieder einmal Johnny Lovegod, als Saitenversteher Thommi Romanze und als Mann für die dicken Saitenschläge Marv Medlock, nicht Mark, sowie Bodo BummBumm für den Rumms und den Wumms in allen Lagen.

Mit allem Drum und Dram haben die liebestollen STECKBECKENZECKEN vierzehn Songs aufgenommen, die zwischen Rock, Punk und Schlager die ganzen roten Luftballons wegpusten. Wer einen fängt und plätzen lässt, darf wie Bolle lachen und fantasieren, dass die EAV und JBO gemeinsam in einem rosa Schloss eingesperrt sind.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/steckbeckenzecken/


SUNDAY FACTORY – High And Low
2022 (Calygram) – Stil: (Hard) Rock

Zum Lockdown im März 2020 gründeten sich in Hamburg SUNDAY FACTORY. Das Quintett um Frontfrau Steffi liefert modern gehaltenen Rock mit einer kräftigen Schippe Achtziger Jahre Pop-Rock. Die relativ unaufgeregt dargebotenen Songs, fünf an der Zahl, leben von der prägnanten Stimme der Sängerin, sowie durch fluffige Melodien mit Achtziger Charakter. Alles klingt ziemlich gelassen, wie man damals in den Achtzigern eben Pop Rock zelebrierte.

Auch wenn die Songs sauber ausgearbeitet und gespielt werden, der letzte Funke will nicht wirklich überspringen. Das liegt an den wenig prägnanten Refrains, die keinerlei Langzeitwirkung entfalten. Die Melodien sind zwar gefällig, aber auch hier das Manko, dass sie nicht wirklich greifen. Mit ´Your Own Way´ und ´Dream Big´ liefert man amerikanischen Radio Rock ohne dessen Hitpotential zu erreichen. Nett, aber wenig nachhaltig und somit nur bedingt zu empfehlen. Bei der Vielzahl neuer Veröffentlichungen jede Woche hat so eine zeitlose, unspektakuläre Mucke keine Chance, auch wenn sie kompetent gemacht ist.

(6 Punkte – Jürgen Tschamler) – http://www.facebook.com/sundayfactory.band


TALIESIN – Faceless
2022 (Independent) – Stil: (Progressive) Heavy Metal

Die Australier haben ihr Debüt ´Faceless´ schon 2014/15 eingespielt und kommen erst im Jahr 2022 zur Veröffentlichung dieses. ´Faceless´ wirkt im ersten Moment etwas gesichtslos und wenig packend. Die Australier sind bemüht progressiv, trumpfen aber mit schönen Harmonie- sowie Melodieparts auf. Ebenso ist der Gesang von Dave Howe recht melodisch und einer der absolut positiven Elemente dieses Albums. Die Truppe zielt deutlich weniger auf druckvolle Gitarren obwohl man mit dem Opener ´Awakened By darkness´ kräftig hinlangt. Grundsätzlich legeb sie hohen Wert auf eine nachvollziehbare melodische Linie, die Heavyness ist dabei eher sekundär, aber irgendwie finden sie einen guten Mittelweg, beides interessant und ausgewogen zu verbinden. Die Songs haben zudem auch eine sehr feine Ausrichtung in eher modernere Gefilde und man geht bewusst auf Distanz zu old schooligen Prog-Truppen. TALIESIN haben sicher einen schweren Stand mit ihrem Stil, der nicht wirklich Fisch noch Fleisch ist, aber im Ergebnis, durch die kompositorische Hochwertigkeit, doch sehr hörenswert ist.

(7 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://taliesin3.bandcamp.com/album/faceless


VINCE TAYLOR & THE PLAYBOYS – Brand New Cadillac
2022 (Bear Family Records) – Stil: Rock’n’Roll

Unter dem Themenbanner „The Brits Are Rocking“ erscheint eine Kompilation zu Vince Taylor. Der Brite war das Idol des britischen Rock ‘n‘ Roll. Er eiferte nicht nur seinem Vorbild Gene Vincent nach, sondern übertraf in der Folge alle anderen.

In Lederklamotten präsentierte Vince Taylor eine wilde und kraftvolle Bühnenshow, die ihn zu dem europäischen Rocker der 50s und 60s machte.

Die Kompilation enthält 32 Songs mit seiner Band THE PLAYBOYS: ´Brand New Cadillac´, ´Jet Black Machine´, ´Right Behind You Baby´, ´I Like Love´ und und und. Besser geht’s nicht. Besser geht Rock ‘n‘ Roll auf 79 Minuten nicht.

(Michael Haifl)


VIDRES A LA SANG – Fragments De L’Esdevenir
2022 (Negra Nit/Abstract Emotions) – Stil: Black Death Metal

VIDRES A LA SANG waren bis 2018 für zehn Jahre in der Versenkung verschwunden, doch mit ´Fragments De L’Esdevenir´ präsentieren sie vier Jahre nach ihrem Comeback ihr insgesamt fünftes Studioalbum. Sänger/Gitarrist Eloi Boucherie nahm das Album mit Gitarrist Albert Mart (FOSCOR, JADE), Schlagzeuger Jordi Farré ((DOLCH), FOSCOR, CRIPPLED BLACK PHOENIX) sowie Session-Bassist Martin Méndez (OPETH) in seinem „Farm Of Sounds“-Studio auf und sieht es als Hommage an den katalanischer Lyriker Miquel Martí i Pol. Gleichwohl herrscht in der Extremität ihrer Musik eine gewisse Todeskälte zum blackmetallischen Metal. Ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz haben VIDRES A LA SANG in ihrer Musik zumindest aufzubieten, ihren katalanischen Gesang.

(Michael Haifl) – https://www.facebook.com/discosmacarras


PETER VOLLAND – Stormwind
2022 (Acoustic Power Records/LuckyBob) – Stil: AOR/Rock

1992 veröffentlichte Peter Volland sein erstes Solo-Album. Zuvor war er in der Wiesbadener Hardrock-Band BOOSTER aktiv. Heutzutage ist der zahlreiche Musikpreise abräumende Künstler vermehrt mit seiner Akustikgitarre unterwegs. Doch nach seinem letzten Akustik-Solo-Album ´Deep Black Water´ dürstete es ihn wieder nach einer Bandvorstellung, die er aktuell mit den Bassisten Willy Wagner (u.a. Bobby Kimball Band) und Moritz Müller (u.a. Gianna Nannini), dem Schlagzeuger Daniel Schild (u.a. Blaze Bayley), dem Gitarristen Marcus Deml (u.a. ERRORHEAD, THE BLUE POETS), dem Organisten Mathias „,Maze“ Leber (u.a. Edo Zanki) und dem Percussionisten Pitti Hecht (u.a. SCORPIONS, Vanesa Harbek) auslebt. Sein viertes Solo-Album ´Stormwind´ nahm er in den „No Limit Studios“ in Reiskirchen auf. In zwölf Hoffnung spendenden Songs, gibt es von Balladen bis zu Classic Rockern ein breites Segment zu beklatschen, in dem Peter Volland natürlich ganz im Stile der Siebziger- und Achtzigerjahre für die entsprechende Klientel aufspielt.

(7 Punkte – Michael Haifl) – https://www.facebook.com/petervollandmusic


WHERE THE DEVIL – Bury Your Demons
2022 (Independent) – Stil: Metalcore/Thrash Metal

Der australische Fünfer aus Newcastle hat unter dem Titel ´Bury Your Demons´ seine bisherigen sechs digital veröffentlichten Singles zusammengefasst und veröffentlicht. WHERE THE DEVIL spielen im Windschatten von Bands wie PANTERA, DOWN, SEPULTURA und PRO-PAIN mit einer etwas moderneren Kante. Keine zeitgemäße Mucke kann man da glatt behaupten. Die Songs sind derb eingespielt, grooven bitterböse und durch den Schreigesang a la Anselmo wirken sie sehr blutig. Allerdings bezweifle ich, dass man mit diesem Stil aktuell irgendjemanden hinter dem Ofen hervorlockt. Dass die Band nur abkupfert, kann man ihr nicht unterstellen. Man bemüht sich ebenfalls um eine eigene Identität. Eine Nummer wie ´Beaten Down Broken Crown´ beweist dies eindringlich. WHERE THE DEIVIL könnten bei PANTERA Die-Hards punkten, ansonsten dürfte die Band, trotz sauberer Leistung, eher unterm Radar laufen.

(6 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://wherethedevil.bandcamp.com/


ZARRAZA – Kreated In Blood
2022 (Independent) – Stil: Modern Thrash Metal

Das aus Kasachstan kommende Quartett gehört laut Selbstauskunft zu den am härtesten arbeitenden Bands in Zentral Asien. Mit ihrem Debüt ´Necroshiva´ konnten sie auch international überzeugen. Nun haben sie sich entschieden, drei Coverversionen von Bands aufzunehmen, die zu den größten Einflüssen ihres Sounds zählen. Neben einer ziemlich gelungenen Version des KREATOR Stücks ´People Of The Lie´ hauen sie eine hochinteressante Variante des GOJIRA Songs ´L’Enfant Sauvage´ raus. Hier zeigt sich die spielerische Klasse der Jungs, die hier und da immer wieder mal ein Kyl-Kobyz einsetzen, was dem Sound einen exotischen Touch verleiht. Das Kobyz oder Kyl-kobyz ist ein altes türkisches Streichinstrument, das mit eigenwilligen Tönen für Aufmerksamkeit sorgt. Cool eingepflegt in die Songs. Auch SLAYERs ´Raining Blood´ entkommt diesem Einfluss nicht und killt in der ZARRAZA-Version. Sehr geil gemacht. Auch wenn die Idee, Coverversionen aufzunehmen, eher altbacken ist, die drei Stücke sind allerdings echt cooler Scheiß.

(7,5 Punkte – Jürgen Tschamler) – https://www.facebook.com/ZaRRaZaOfficial/


 

 

 

Bis zum nächsten Klick.
Euer
Michael und das gesamte SaitenKult-Team

 


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