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KILL THE HEADLIGHTS – The Shack

~ 2021 (Blind Squirrel Records) – Stil: Rock ~


Sehr dynamisch starten KILL THE HEADLIGHTS. Das erste Riff klingt zunächst wie ein Riff von STATUS QUO zu Frantic Four-Zeiten. Der rotzige Gesang erinnert dann aber mehr an Bands wie D.A.D. und das Riff im Weiteren auch ein wenig an AC/DC und ´Whole Lotta Rosie´ (na ja, der Weg von QUO zu AC/DC ist nicht so weit wie manche meinen). Auf jeden Fall klingt es sehr bodenständig. Street-Credibility nennt man das dann wohl. ´Jet Lag Blues´ heißt der Opener und der ist für einen Song dieser Kategorie schon fast zu lang.

´Clearwater´ beginnt dann sanfter, aber mit einem einprägsamen Riff und Slide-Gitarre. Einer der stärksten Songs. ´Bottom Of A Bottle´ ist eine Ballade, die schon ins Country-Geschehen reicht, aber gleichzeitig ganz stark nach den STONES klingt. Auch ´Pretty Janie´ kann als ordentliche Rock-Mucke durchgehen, wie es die finnischen Bands früher so klasse konnten. Nostalgie pur.

´Little White Lies´ ist dann ein Song, der zu 100 % überzeugen kann. Schöne Melodie und ein paar saubere Riffs. Auch ´Turn To You´ mit melodischer Gitarre und melancholischem Touch bedeutet noch eine Steigerung gegenüber den auch nicht schlechten Anfangstiteln. Der Rest plätschert allerdings ein wenig vor sich hin, ohne schlecht oder langweilig zu sein. ´I Don’t Live There Anymore´ ist durchschnittlicher Folk Rock. ´Annie Girl´ steckt voller Klischees, sammelt aber wieder Punkte auf der Habenseite. Die Band will aus meiner Sicht gerne direkt an den Größen vergangener Zeiten anknüpfen. Der Titelsong kommt mit Donner und Sirenen zum Schluss und wieder viel Straßenpower.

Originalität ist eher nicht vorhanden. Wer darauf Wert legt, wird vielleicht enttäuscht sein. Aber das hohe Maß an Authentizität kann einiges wieder wettmachen. Die Band liebt die Musik, die sie macht. Das ist niemals ein Fehler. Unterhaltsam, aber austauschbar.

(7,25 Punkte)

https://www.facebook.com/killtheheadlights/