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FRANCK L. GOLDWASSER – Going Back To Paris

~ 2021 (MountainTop/Bear Family) – Stil: Bay Area Blues ~


Bereits die letzte Scheibe von Franck L. Goldwasser, ´Sweet Little Black Spider´, wurde mit „This Shit is real“ beworben. Zu Recht. Seine originalen Songs aus den Welten des Delta-, Chicago- sowie West Coast-Blues, im Verbund mit „Greaseland Studios“-Besitzer Chris „Kid“ Andersen aufgenommen, setzten einen neuerlichen Meilenstein in der Karriere des in Paris geborenen, heute in Santa Barbara, Kalifornien, lebenden Gitarristen. Seine erste Single konnte er 1985, sein erster Album, noch unter dem Pseudonym PARIS SLIM 1989 veröffentlichen. Franck L. Goldwasser hat nicht viele Scheiben herausgebracht, aber alle von Relevanz.

2021 erscheint eine weitere Scheibe mit Gewicht – und wird abermals angepriesen, diesmal mit den Worten von Dick Shurman (Produzent unzähliger Alben von Johnny Winter, Albert Collins, Roy Buchanan, Magic Slim oder Otis Rush): „Music form Franck Goldwasser naturally means blues delivered with conviction, virtuosity and authority.“

Doch ´Going Back To Paris´ ist keine gewöhnliche Scheibe. Der Untertitel ´The Paris Slim Mountain Top Sessions 1998 – 1999´ verrät es. Es handelt sich um die Veröffentlichung von drei Studio-Sessions, die Franck L. Goldwasser mit befreundeten Musikern in den Jahren 1998 und 1999 absolvierte. Alle drei Studio-Aufnahmen, die live aufgenommen und ohne Overdubs festgehalten wurden, gelangen jetzt in ihrer rohen Fassung an die Ohren der Weltöffentlichkeit.

Die Zusammenarbeit mit den Session-Musikern Rusty Zinn, Jimmy Pugh, Johnny Ace und Gary Smith im Jahre 1999 oder der Rhythmusgruppe 1998, bestehend aus Bassist Leonard Gill und Schlagzeuger John Hanes, erweist sich für den Blues-Liebhaber tatsächlich als spektakulär. Unter den insgesamt 16 Liedern zeigt sich knapp die Hälfte als Eigenkomposition. Die restlichen Songs sind ungewöhnliche Standards von T-Bone Walker, Muddy Waters und einigen anderen. Es reicht jedoch bereits die einmalige Musterung der Gitarrenduelle von Rusty Zinn und Franck L. Goldwasser aus und die Bewunderung kocht über. Nicht ohne Grund.

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