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TUBULAR WORLD presents Tubular Bells

~ 2020 (Tigermoth Records) ~


TUBULAR WORLD presents Tubular Bells. Junkies von Mike Oldfields Jahrhundertalbum werden jetzt ganz unruhig. Unter dem Banner TUBULAR WORLD haben sich 35 Musiker Mike Oldfields ´Tubular Bells´ aus dem Jahre 1973 angenommen.

Das Projekt, das sich sozusagen maßstabsgetreu an die Originalvorlage hält, ist als Doppel-CD via „Tigermoth Records“ passenderweise zu einem begleitenden Dokumentarfilm namens „From The Manor Born. The story of the people that made the album that launched the Virgin empire.“ erschienen und dieser wiederum als Doppel-DVD veröffentlicht worden. Die Dokumentation zeichnet die early years von „Virgin Records“ nach. Denn den Weltruhm von ´Tubular Bells´ erreichte im gleichen Maße auch das Label, das ins Leben gerufen wurde, um dieses Werk möglich zu machen.

Eine limitierte Sonderedition in einer Metallbox enthält die Doppel-CD und die Doppel-DVD.

Röhrenglockenrevival. Viele der 35 Musiker, die nun bei TUBULAR WORLD involviert sind, spielten bereits mit Mike Oldfield: Rick Fenn, Phil Spalding, Alasdair Malloy, Steve Hillage, Jay Stapley, Les Penning und Jon Field. Im Gegensatz dazu hatte der einst 20-jährige Mike Oldfield das Werk praktisch im Alleingang eingespielt. Der Erfolg von allein 3,5 Millionen Einheiten im Vereinigten Königreich krönten diesen Mut.

´Tubular Bells´-Produzent Tom Newman übernahm das Mischen des vorliegenden Albums mit seinen beiden originalen Parts. Beim zweiten Silberling erfolgte der Mix durch die einzelnen, beteiligten Künstler. Paul Harris und Robert Reed (MAGENTA) haben sich bei diesem Revival-Projekt als „Executive Producers“ hervorgehoben. Robert Reed, der spätestens seit seiner ´Sanctuary´-Reihe für seine große Zuneigung zu Oldfield bekannt ist, hat die musikalische Inszenierung umgesetzt und sagt selbst zu den neuen Aufnahmen: „Ein Teil der Musik auf dem Originalalbum ist unantastbar, aber dieses Album schafft die Atmosphäre und Stimmung mit einigen interessanten kleinen Wendungen.“

 

 

The Story of the People. Die vierstündige Dokumentation ist schließlich nur für Die-Hard-Anhänger des legendären Röhrenwerkes gedacht. Wir hören und sehen Interviews, echte „In-depth Interviews“, mit den damaligen Produzenten Tom Newman und Simon Heyworth, mit Musikern wie Terry Oldfield, Steve Hillage, Philip Newell, Simon Draper, Jon Field und Steve Broughton.

Am Ende hat der Zuschauer das Gefühl, jedes Instrument selbst gestimmt und jedes Knöpfchen bei der Produktion selbst gedrückt zu haben. Nur der wahre Nerd wird sich dennoch seine Brille auf der Nase zurechtrücken und fragen, wo eigentlich Mike Oldfield in der langen Dokumentation abgeblieben ist. Weder von ihm, noch von Richard Branson, der 1972 die „Manor Studios“ in Oxfordshire gründete und mit dem Erfolg der ersten Scheibe ´Tubular Bells´ sein Imperium ´Virgin´ aufbaute, ist etwas zu hören. Ansonsten schwebt natürlich durchgehend der Geist der Röhrenglocken durch die Szenerie wie ihr Schatten auf dem Rasen liegt.