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MANTAR – The Modern Art Of Setting Ablaze

2018 (Nuclear Blast) – Stil: Black Doom Punk 


Keine Experimente, kein Pomp: „Wir haben das unnötige Zeug rausgelassen“, sagt Hanno Klaenhardt, Gitarrist/Sänger des Duos MANTAR. „Ich wollte nur drei- oder vier-minütige Lieder; bam, bam, bam. Jedes Lied ein bisschen anders, eingängig. Darum geht es beim Rock’n’Roll!“ Die beiden Ex-Bremer, mittlerweile fast schon internationale Sludge-Superstars, auch dank ihrer Nuclear Blast-Vertriebspower im Rücken, haben mit ‚The Art Of Setting Ablaze’ auf Nummer sicher gemacht – und wieder alles richtig.

Im Vorfeld der Veröffentlichung war in den Sozialen Medien viel von vermeintlichem Riff-Klau zu lesen. So solle der Starter ‚Age Of Absurd’ (nach einem kurz-akustischen Intro-Geplänkel) PANTERA und METALLICA respektive ‚Mouth For War’ und ‚Wherever I May Roam’ zitieren. Na ja, und wenn schon – besagte Bands bedienten sich bei beiden Songs ebenfalls bekannter Blues-Schemata. Und wer so Groove-versessen und bewusst einfach gehalten unterwegs ist wie MANTAR, kommt um ein „Das erinnert mich doch an…?!“ nicht herum. MANTAR sind im Kerngerüst nah an ZZ TOP und AC/DC. Nur halt weniger mit Gefühl und deutlich mehr mit dem Vorschlaghammer.

Was MANTAR dabei auch gut können: Effizient sein. Jeder Song, und das war schon auf den beiden Vorgänger-Platten so, kommt, meist im Mid-Tempo, mit dem Nötigsten an Tönen und Schlägen aus. Zudem: Klaenhardts Gekeife – unerbittlich, aber nie in den Vordergrund tretend, eher wie weiteres Instrument eingesetzt. Die ganze Show gehört aber Gitarre und Schlagzeug. Zugleich hat sich die Produktion nochmals, insbesondere im Vergleich zum punkigeren Debüt, verbessert. Vielleicht ein kleines Zugeständnis an ihr Label, das mit Blick auf bestverkaufende Bands wie SLAYER, MACHINE HEAD & Co. vorrangig verwöhntere Metal-Heads bedienen möchte.

Die Schlussworte gebühren aber dem Chef: „Riffs, Riffs, Riffs sind die einzige Währung, die MANTAR kennt – so einfach ist das!“, so Klaenhardt. „’The Modern Art Of Setting Ablaze’ ist viel mehr Metal als die beiden vorherigen Alben; andererseits denke ich, dass die Songs für sich selbst sprechen, ohne dass eine Genre-Klassifizierung notwendig ist.“

(8 Punkte)