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AGE OF TAURUS – The Colony Slain

2018 (Rise Above Records) – Stil: Power-Doom-Metal


Raus aus dem Doom-Korsett, freischwingend die klassische Metal-Schwarte krachen lassen – nach diesem (nicht ganz neuen) Rezept haben AGE OF TAURUS ihren Zweitling fabriziert. Die englischen Epic-Freunde präsentieren sich auf ‚The Colony Slain‘ angriffslustiger und griffiger als auf dem guten Debüt ‚Desparate Souls Of Tortured Times‘. Wer bei Namen wie SORCERER, SOLSTICE, ARGUS oder THE GATES OF SLUMBER steil geht (und wer tut das nicht?), muss dieses Juwel zumindest anchecken.

Spätestens beim dritten Hördurchgang offenbart sich die ganze Mühe und Detailversessenheit, mit der Bandkopf/Gitarrist/Sänger Toby W. Wright und seine drei Schwertbrüder beim Schmieden der neun neuen Stücke zu Werke gegangen sind. Ein Hammer-Riff jagt das nächste, vom majestätisch eröffnenden ‚Taken To The Tower‘ bis zum titelgebenden Schlussgong erlauben sich AGE OF TAURUS keine Aussetzer. ‚The Trial Of Blackwynn Chaise‘ groovt herrlich in bester Ozzy-Sabbath-Manier, ‚In Dreams We Die‘, ‚The Lost Garrison‘ und ‚Beyond The Westward Path‘ schmecken mehr nach CANDLEMASS und GRAND MAGUS als es die Originale zuletzt selbst getan haben. Leider kann die zweite Albumhälfte das Niveau nicht ganz halten, auch Wrights eher dünne Gesangsstimme ist ein Punkt, über den sich manche Genrefans mokieren dürften. Mich stört’s nicht, weshalb die Kaufempfehlung bei ‚The Colony Slain‘ keinesfalls ausbleiben darf.

(8 wohlverdiente Punkte)