PlattenkritikenPressfrisch

NECRYTIS – Dread En Ruin

2018 (Pure Steel Records) – Stil: US Metal


Ein Jahr nach ´Countersighns´ fachen die US Amerikaner NECRYTIS das seither vor sich hin glimmende Feuer des US Metal erneut an. Gitarrist Toby Knapp (ONWARD, AFFLIKTOR) und sein blendender Mitstreiter, Schlagzeuger und Sänger Shane Wacaster schöpfen abermals aus dem Vollen, aus den wohlmundigen Abgründen des Heavy Metal.

Natürlich ist das Vermächtnis von ONWARD allgegenwärtig, doch NECRYTIS beschreiten eigene Pfade der Schönheit. Mäßig angeproggter US Metal, der sich neben formvollendeten Kompositionsaufbauten klare Melodienbögen gönnt, lässt den Guitar-Wizard Toby Knapp und die Stimmgewalt von Shane Wacaster zum Vorschein kommen. In bester Shredder-Manier dürfen die Saiten im Titelsong erklingen, erwecken dabei Konkurrenz zu WATCHTOWER, und sich in Nebenschauplätzen ebenfalls von ihrer rockigen Natur zeigen, die gewisse Parallelen zu SLOUGH FEG offenbaren. Trotz thrashigem Ansatz wirkt ein Song der Kategorie ´Blood In The Well´ wie eine achtminütige Blaupause eines Classic Rock-Songs – im power-metallenen Korsett. ´Call Us Insanity´ gönnt sich dagegen Steigerung auf Steigerung, um im hohen Lichtschein zu glänzen. ´Starshine´ und ´Odyssey Divine´ leben von glasklaren Melodiebögen. Allein auf solche Weise müssen Gesangslinien unter die Haut gehen und ihre Wirkung entfalten. Eine Wohltat für Leidgeplagte STEEL PROPHET- und FATES WARNING-Jünger. Zu guter Letzt zelebrieren NECRYTIS noch das dreizehnminütige Monsterstück ´Heresiarch Profane´, ohne auch nur eine Sekunde lang im Leerlauf zu verweilen. Folge: Ein weiteres, gnadenlos markiges Prachtstück aus dem Hause NECRYTIS.

(8,5 Punkte)