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DELIVERANCE – The Subversive Kind

2018 (Roxx Records) – Stil: Thrash Metal


Bis auf eine fünfjährige Abstinenz in der letzten Dekade sind DELIVERANCE seit 1985 in unterschiedlichen Konstellationen unterwegs. Dabei werden die Christen-Rocker überwiegend aufgrund ihrer ersten drei bis vier Alben im Thrash- und Speed-Genre verehrt, aber auch die technischere und progressivere Ausrichtung, weg von der Verunglimpfung als METALLICA-Clones des White Metal, fand großen Anklang und 1995 in ´Camelot In Smithereens´ ihren Höhepunkt.

Im letzten Jahr hat Sänger/Gitarrist Jimmy P. Brown II wieder Gitarrist Glenn Rogers, der einst bei Demo und Debüt in der Band spielte, in das Bandgefüge integriert und vollmundig ein Album zurück zu den Wurzeln angekündigt: „Wir werden unseren Anhängern geben, wonach sie gefragt haben und was sie wünschen – old school thrash von DELIVERANCE. Alles, was sie an DELIVERANCE seit den ´Greetings Of Death´-Demo-Tagen immer geliebt haben, werden sie mit dem Album erhalten.“

Die Erwartungshaltung an ´The Subversive Kind´ ist somit immens und wird erfreulicherweise nicht enttäuscht, obwohl das Songmaterial nicht den mittleren Achtzigern, eher den frühen Neunzigern und ihren Alben ´Weapons Of Our Warfare´ sowie ´What A Joke´ zuzuordnen ist. Der Opener ´Bring ‚Em Down´ gibt sich anfangs zurückhaltend, ehe ein Break zum Angriff läutet. Gerade der versierte Einsatz von zielgerichteten Breaks hält schnell auftrumpfendes Songmaterial wie ´Concept Of The Other´ und ´Center Of It All´ spannend. Topf- und Kopfschlagen funktioniert prächtig zu ´The Black Hand´ oder zum herauskriechenden ´Epilogue´. Zwar fällt der Gesang in ´Center Of It All´ und Konsorten gelegentlich monoton und im Albumhöhepunkt ´The Subversive Kind´ vielversprechend, schreiend aus, dennoch wird von diesem Comeback kein DELIVERANCE-Junkie enttäuscht.

(7 Punkte)