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HIGH RISK – Dawn At The Alamo

1987-1990 / 2018 (Arkeyn Steel Records) – Stil: Texas Metal


HIGH RISK aus San Antonio, Texas, sind ein weiterer Beweis für die einst blühende US Metal- und im Speziellen die Texas Metal-Szene der 80s als auch der frühen 90s. Dass die heutige US-Szene von ihrer Vielfalt und Masse an Combos nur ein Schatten ihrer selbst ist, muss an dieser Stelle nicht besonders betont werden. Vereinzelte Ausnahmen sind nicht die Regel, eine wunderbare Schwalbe macht noch keinen Sommer.

Eine blühende Jahreszeit erlebten HIGH RISK zum Zeitpunkt ihrer Gründung 1985. Die High School-Studenten Rick Espinosa (Gesang), Jose Gonzalez (Gitarre), Julian Garcia (Gitarre), Ramsey Guerra (Bass) und Rene Medellin (Drums) tingelten zwei Jahre durch den Süden des Staates Texas. Als ihr Bassist Ramsey Guerra bei einem Autounfall starb, ging die Band ins Studio, um die Songs zum Gedenken an ihn festzuhalten. Das selbstbetitelte Demo erschien 1987, aber HIGH RISK nahmen sich eine zweijährige Auszeit. Neuformiert und aus dem Dornröschenschlaf erwacht, Drummer Arthur Ramos, Bassist Daniel Jimenez und Sänger Rick Espinosa nahmen am Besetzungskarussell teil und vervollständigten somit wieder HIGH RISK, entstanden mit dem zweiten Demo ´Dawn At The Alamo´ 1989 sowie in den frühen Tagen des Jahres 1990 weitere Aufnahmen. Alle Aufzeichnungen, in retrograder Reihung, finden sich 2018 auf der Werkschau ´Dawn At The Alamo´ durch ‚Arkeyn Steel Records‘ wieder.

Der erste, sofort am Anfang zu vernehmende Schrei meißelt unwiderruflich die Marschroute ins nasse Beinkleid: Hier herrscht Texas Metal – das ist US Metal. Teilweise sogar äußerst stramm davoneilender Power Metal, der sich selten der Zurückhaltungen hingibt. Musik ganz im Sinne von HELSTAR, frühen JAG PANZER, MYSTIC FORCE oder gar WINTERS BANE. Der einzige Wehrmutstropfen ist das Versäumnis der Komponisten bei den Songschöpfungen oftmals markante Knotenpunkte zu setzen. Doch wenn der erste Schrei gelingt, kann für den US Metal-Fanatiker fast nichts mehr schief gehen. So werden dennoch selbstredend Diskussionen auf hohem Niveau heraufbeschworen, ob der erste oder zweite Sänger der göttlichste seiner Gattung war oder etwa die Kompositionen von Demo Nummer eins oder zwei zu favorisieren sind. Alles Streitgespräche, die allein in Zeiten des Überflusses oder in seiner heutigen Rückschau zu führen sind. Dass Jose Gonzalez als einiges verbliebenes Originalmitglieder die Formation aktuell wiederbeleben will, sei am Rande erwähnt.

(7,5 Punkte)

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