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AVI ROSENFELD – Very Heepy Very Purple VI

~ 2017 (Independent) – Stil: Classic Hardrock ~


Während diese Zeilen, zum Lesen bereit, vor gelbem Hintergrund auftauchen, hat der äußerst umtriebige israelische Gitarrist AVI ROSENFELD längst zwei neue Werke veröffentlicht.

Das vor wenigen Monaten herausgekommene ´Very Heepy Very Purple VI´ ist das sage und schreibe 30. Album des 36-jährigen Gitarristen, der mit sechs Jahren seine ersten Versuche auf den Saiten unternahm. Da Avi Rosenfeld alle seine Werke auf seiner Bandcamp-Page als ‚Name-your-Price‘-Aktion umsonst publiziert, wird auch ´Very Heepy Very Purple VI´ den Jüngern von URIAH HEEP, DEEP PURPLE und RAINBOW regelrecht auf einem Silbertablett serviert.

Es ist Musik aus den 70s und 80s, die nicht altern mag. Avi Rosenfeld scheint zudem keinerlei Probleme zu haben, ständig neue Werke einzuspielen und mit einer Vielzahl von Musikern zurechtzukommen. Im Gegensatz zu Ken Hensley, der bei der Entstehung von ´…Very ‚Eavy … Very ‚Umble´ die Abkürzung „LP“ nicht mit „Longplayer“, sondern mit „Large Problems“ dechiffrierte.

Avi Rosenfeld rückt dagegen vergnügt mit einer Armada an Musikern aus aller Welt an. Auf jedem Song spielen nämlich nicht nur verschiedene Künstler, sondern es singt obendrein jeweils ein anderer Sänger, so dass es hier gehörige Schwankungen, vereinzelt von der Qualität des Gesangs und der englischen Aussprache zu registrieren gilt. Dennoch wird der Jünger seinen Spaß an der Musik haben, sollte er nicht ständig das Original vermissen und diese Songs als solche einer Cover-Combo bereits im Vorfeld herabwürdigend betrachten. Allein das neue, großartige DEEP PURPLE-Werk mag sich dem Liebhaber in den Weg stellen.

Hier orgelt jedenfalls die Hammond in der Tradition von Ken Hensley und von Jon Lord, die Gitarren feuern in eifrigem Dauerbeschuss Riffs in Ritchie Blackmore-Manier ab und die Sänger versuchen erst gar nicht, an Ronnie James Dio oder Ian Gillan heranzureichen. Wie in einem Rausch ziehen die Eigenkompositionen vorbei; einmal eigenständiger, ein anderes Mal wieder sehr nahe am Original, ganz dicht bei URIAH HEEP, DEEP PURPLE sowie RAINBOW und irgendwann, auch im Gesang, mit orientalischen Einschüben, irgendwo dann in seiner Gesamtheit nach schlichtem Italo Metal tönend, um bei Gelegenheit gar dem Spirit von MOAHNI MOAHNA Einlass zu gewähren. Und darüber hinaus werden hier, insbesondere hier, die Melodiefolgen zum Mitsingen angeboten.

Es ist nicht ´…Very ‚Eavy … Very ‚Umble´, es ist zum sechsten Mal ´Very Heepy Very Purple´.

(7 Punkte)

https://avirosenfeld.bandcamp.com/album/very-heepy-very-purple-vi
http://avirosenfeld.wixsite.com/avirosenfeldband