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RAZER – Razer

~ 2015 (Independent) – Stil: Hard Rock ~


Wenn eine Produzenten/Manager-Legende wie Alan Niven, der MÖTLEY CRÜE, DOKKEN, TESLA, GREAT WHTE und GUNS N´ ROSES von der Straße ins Business geholt hat, eine Band unter seine Fittiche nimmt, sollte diese schon verdammt stark sein. RAZER aus Phoenix, Arizona, sind solch eine wahnsinnig talentierte Band und haben ein großartiges drittes Album aufgenommen. Zusammen mit Bassist Chris Catero hat Niven sogar das Album von RAZER produziert. Nur fünf Männer mit ihren Instrumenten und Stimmen. Keine auto tuned vocals, kein drum sampling und kein digitally perfecting – only Rock ´n´ Roll, mit dem Gefühl der späten 70er und der Heavyness der 80er.

Im Vergleich zu den Vorgänger-Werken sind RAZER kaum wiederzuerkennen, obwohl die Besetzung um den Wahnsinnssänger Chris Powers herum – bis auf Gitarrist Jordan Ziff (AGE OF EVIL), der vor über drei Jahren zur Band stieß – seit ihrer Gründung zu Beginn des Jahrhunderts konstant geblieben ist. Chris Powers hat solch eine voluminöse Rockröhre und kann dabei locker mit den Größen Chris Cornell und Ray Gillen mithalten. Die gesamte Band verströmt heutzutage durchgehend solch eine Power und Energie wie sie fast nirgends mehr anzutreffen ist. Leidenschaft und Ekstase im Zentrum eines Orkans. Allein der Opener ´Blood For Blood´ ist bereits der Wahnsinn. Seine leichte Melancholie verleiht ihm im Verbund mit der präzisen Wucht eine gewisse Zeitlosigkeit. ´The Things You Do´ lässt den Hörer dann den Rumms von Bonhams Handschlägen fühlen, während ´Better Time´ den Spirit melodischer in die Jetztzeit transportiert. ´Ironborn´ ist ein grandioser Classic Rocker, der von George R.R. Martin inspiriert ist, und ´It’s A Mutha´ klingt böser als jeder Gunners-Song, mit einer aberwitzigen Spielfreude. Nur die Ballade ´Into The Light´ und die Akustiknummer ´Shattered´ gönnen kleine Atempausen. Ein Genuss für den Freund von TESLA, DOKKEN, BADLANDS und GREAT WHITE.

Basser Chris Catero war interessanterweise mit Drummer Eric Bongiorno und Gitarrist Paul Sullivan bereits gemeinsam bei WARDOG, der legendären Combo um Tom Gattis (TENSION, BALLISTIC), aktiv. Nun gilt ihre Aufmerksamkeit seit über fünfzehn Jahren RAZER und sie haben es geschafft, die Band zu ihrem bisherigen musikalischen Zenit zu führen. Und der muss nicht mit dem momentan üblichen Retro-Etikett leben, sondern präsentiert geballten amerikanischen Hard Rock par excellence. Der Panzer auf dem Cover-Artwork geht schon einmal wie einst das Luftschiff auf LED ZEPPELIN I in Flammen auf. Womöglich ein sehr gutes Omen.

(Big 8 Points)

http://www.razerband.com/