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SPEEDTRAP – Straight Shooter

~ 2015 (Svart Records) – Stil: Speed Metal ~


Immer weiterbrettern, immer weiterbrettern!

Zwei Jahre nach ihrem Albumdebüt ‚Powerdose‘ lassen die Südfinnen aus Lappeenranta (Städtepartnerschaft mit Schwäbisch-Hall, d. Red.) erneut alle Radarfallen samt diensthabenden Wachtmeistern zu Staub zerfallen. Dank des neuen Gitarristen Jaakko Hietakangas (ex-RANGER) zum Quintett angewachsen, gibt’s erneut erfrischend ungehobelten Speed Metal im Geiste der frühen RAVEN, EXCITER oder ZNÖWHITE auf die Lappen, der am besten in voller Lautstärke mit anderthalb Promille auf der Motorhaube funktioniert (siehe Cover). Musikalische Experimente wird hier niemand ernsthaft erwarten, die dezente Weiterentwicklung zeigt sich in den Tempo- und Kreisch-Variationen, teilweise bemüht sich Frontmann Jori Sara-aho sogar ernsthaft um Gesang.

‚Running Rampant‘ und der Titelsong weisen mit ihrer rock’n’rolligen Färbung deutlich in Richtung BULLET, bei ‚Eyes For Conquest‘ und dem knapp siebenminütigen ‚Heavy Armor‘ könnte es sich auch um verschollen geglaubte PRIEST- und MAIDEN-Demos handeln. Die Speedfreaks werden mit dem brachialen Eröffnungs-Doppel ‚No Glory Found’/’Torches Ablaze‘ (herrlich chaotisches Schlussdrittel!) und dem fingerkuppenblutgetränkten Rausschmeißer ‚Savage The Prey‘ bedient, der einen vorzüglichen Soundtrack für den nächsten (süd)finnischen Halswirbelspezialisten-Kongress abgeben würde. Hoch die Kittel!

(8 Punkte)