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IRIS DIVINE – Karma Sown

~ 2015 (Sensory Records) – Stil: (Prog-) Metal ~


Heute wollen wir die Musik mal allen Lesern ordentlich schmackhaft machen.

Wer bei ´Mercy´ von HITTMAN im Jahre 1993 und bei MARAYA, dem Nachfolger von WICKED MARAYA, im Jahre 1996 aufgehört hat, an einen guten, progressiven US Metal zu glauben, weil man sich anschließend nicht ganz mit Ray Alders ENGINE anfreunden konnte, sich aber zwischenzeitlich in Nordeuropa an den frühen PAIN OF SALVATION laben konnte, der darf heuer die bereits seit 1999 existierenden Amerikaner IRIS DIVINE aus Virginia nicht unbeachtet lassen. Mit ´Karma Sown´ präsentieren sie ihr zweites Album, das zwar im ersten Moment ohne allzu himmlisch hervorstechende Refrains auszukommen scheint, aber dem Feinschmecker trotzdem immer wieder seine Höhepunkte liefert.

Während der Opener ´The Everlasting Sea´ fast wie eine Kreuzung aus THE TEA PARTY und PAIN OF SALVATION daherkommt, in einem kurzen Moment obendrein einen kleinen RUSH-Gedächtnispart auspackt, entschweben sie in ´Fire Of The Unknown´ eher in Richtung 90s Prog, inklusive herzerwärmender, flächendeckender Keyboards und hypnotisierenden Gitarrenläufen zum Ausklang. Anschließend kann sich ´A Suicide Aware´ etwas dem zwanzig Jahre alten Schatten von DREAM THEATER entziehen. Doch spätestens ´Mother’s Prayer´ wird alle Liebhaber von HITTMAN und PAIN OF SALVATION gleichzeitig am Schopfe durch die Gehörgänge bis ins Großhirn packen. Große Kunst, die sogar der späte LILLIAN AXE Supporter beschnüffeln sollte. Zum Schluss erschüttern noch die Kracher ´Apathy Rains´ und vor allem ´In The Wake Of Martyrs´ die vorgefassten Meinungen über das vermeintliche Aussterben der amerikanischen Gattung dieser Musikrichtung.

IRIS DIVINE – bestehend aus Navid Rashid (Gitarre und Gesang), Brian Dobbs (Bass) sowie Kris Combs (Drums, Keys) – sind ein hoffnungsvolles Trio, dem in der Zukunft alle Möglichkeiten offen stehen, die Herzen der Metal-Gemeinde zu erobern.

(8 Punkte)