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KING KING – Reaching For The Light

~ 2015 (Manhaton Records) – Stil: Blues-Rock ~


KING KING aus Glasgow sind im Vereinigten Königreich schon eine echte Hausnummer im Blues Rock. Der Vorgänger `Standing In The Shadows´ konnte sich bereits in einigen 2013er Jahres-Charts platzieren und bei den British Blues Awards sogar als Sieger in der Kategorie ´Blues Band´ hervorgehen – sein Nachfolger sollte dies ebenfalls problemlos erreichen. Und wenn Sänger Alan Nimmo sagt, dass das Drittwerk schneller, lauter, energischer und aufregender ist, liegt er vollkommen richtig.

Bis auf den allzeitpräsenten Joe Bonamassa wurde der Blues-Rock und insbesondere der bluesige Hard Rock zuletzt mehr als nur vernachlässigt. KING KING könnten mit Liedern wie ´Hurricane´ oder ´Stranger To Love´ auf ihrem neuen Album daher flugs ein paar alte Hard Rocker aus der DEEP PURPLE- und WHITESNAKE-Fanschaar für sich gewinnen. Vor allem wenn Sänger Alan in manchen Momenten an Paul Rodgers gemahnt, werden die Höschen von FREE und BAD COMPANY Liebhabern feucht. Anhänger der australischen COLD CHISEL und deren Ausnahmesänger Jimmy Barnes sollten ebenfalls ein Ohr riskieren. Powervolle Balladen wie `You Stopped The Rain´ oder das coole `Rush Hour´ lassen daran keinen Zweifel, wobei einige Songs wie das formidable ´Crazy´ sogar etwas funky werden. Zudem sind bis auf ´Just A Little Lie´ alle Songs Eigenkompositionen. Denn KING KING sind beileibe keine Greenhorns mehr, ist nicht nur Sänger Alan Nimmo zuvor mit den NIMMO BROTHERS, sondern waren ebenso Lindsay Coulson (Bass) und Wayne Proctor (Drums) bereits schwer in der Szene aktiv gewesen. Keyboarder Bob Fridzema setzt letztlich mit seinen Hammondsounds noch den letzten Farbtupfer auf den lässigen KING KING Sound. Schweißtreibende Musik für den dunklen, tief im Keller verborgenen Club in der bisher unbekannten Nachbarschaft …

(8 Punkte)