2015 (Barbarian Wrath) – Stil: Epic Metal
Toronto ist nicht nur musikalisch betrachtet immer einen Abstecher wert. Sie ist mit 2,6 Millionen Einwohnern die größte Stadt Kanadas und obendrein Hauptstadt der Provinz Ontario.
Heute führt uns die Reise zu den beiden kanadischen Musikern Mark Nicholson und Matthew Higgerty, die sich bereits seit der Schulzeit kennen und zusammen die Band ILLEGAL BODIES darstellen. Der Erstgenannte spielte hier alle Instrumente ein und schrieb zudem die Texte, während der Andere für den Gesang zuständig war. Dabei folgen sie lyrisch der Sci-Fi Tradition á la ´Blade Runner´ oder ´Stargate´. Und so kommen die zwei aus dem angeblich bombardierten Ödland Toronto, um den Rest der Welt ebenfalls in Schutt und Asche zu legen.
Live in the gutter and rise to riot
Set the air on fire
Underlings, remember your lives are meant for suffering
This is your finest hour
Re-emerge to breath
Mit der Umschreibung, epischer Gesang zu Chainsaw-Gitarren, liegt die Selbstdarstellung der Band ziemlich richtig. Eher dem Black Metal entstammende Gitarren spielen hier in einem meist schnellen, aber gleichzeitig getragenen Kontext auf. Der Hörer, der es roh, wild und etwas barbarisch liebt, kommt daher umfänglich auf seine Kosten. Zwar ist Songwriter Mark Nicholson von der NWoBHM, den alten PRIEST sowie CLOVEN HOOF (`Dominator´) inspiriert, seine Vorliebe für rockenden Black Metal der Marke IMMORTAL ist jedoch nicht zu überhören. So weit wie beim rohen und wilden early Black Metal, wie ihn ihre Landsleute BARROW WIGHT spielen, reicht der Einfluss dagegen nicht zurück.
Wenn Mark ´The Shark´ Shelton einfach mal etwas Black Metal spielen und seine Probeaufnahmen mitschneiden würde, könnten möglicherweise solche Songs wie die von ILLEGAL BODIES herausspringen. Aber selbst David DeFeis könnte mit etwas Halskratzen den einen oder anderen Song verziert haben. Herausragender Weise sollten unbedingt das epische ´Sees Things, Predicts Things´, das fetzige ´Re-emerge To Breathe´ und der Longtrack ´Xenocide´ erwähnt werden. Dass zum Abschluss sogar äußerst knackig ´Necropolis´ gecovert wurde, scheint dabei mehr als nur ein eindeutiger Fingerzeig zu sein.
Don’t look, don’t fear, this is your finest hour
Not war, not control, this is your Xenocide
Don’t think, don’t question, accept what must be done
Not war, not control, this is your Xenocide
Das Album `Mindflayers´ erschien zwar digital vor vier Jahre, doch die physische Form ließ etwas auf sich warten, um nun endlich von einem Label herausgebracht zu werden. Eine Vergötterung ist der Band seit dem erstmaligen Release längst in gewissen Kreis zuteilgeworden.
(8,5 Punkte)
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