Schon lange überfällig ist diese Auszeichnung für Alan ´Nemtheanga´ Averill (39) und seine irischen Kollegen von PRIMORDIAL. Wenn schon nicht seit Anbeginn der Zeit, wie es der Bandname suggeriert, so sind die als FORSAKEN gestarteten Mannen aus Dublin doch schon über ein Vierteljahrhundert im Auftrag des Dunklen und Erhabenen unterwegs. Ihr schwarzmetallisches Wurzelwerk nährt eine episch verzweigte Eiche, unter der sich fast die gesamte Szene gerne zusammenfindet. Adult Oriented Extreme-Metal (AOE) sei hiermit als Begriff in den virtuellen Raum gestellt.

An dieser Stelle ausschweifend über die Musik PRIMODIALs zu reden, wäre wie Guinness nach Dublin zu tragen. Für alle Neulinge: Wer BATHORYs Meisterwerke verehrt und sich von rauem Gesang nicht abschrecken lässt, wird auch den Hymnen der Iren etwas abgewinnen können. Averills allegorische Texte, mit denen er stets den Bogen zur Gegenwart zu spannen versucht, tun ihr Übriges dazu, dass PRIMORDIAL meilenweit aus den zumeist nur pfützentiefen Pagan-Gewässern herausragen.

 

‚Weild Lightning To Split The Sun‘

(vom aktuellen Album ‚Where Greater Men Have Fallen‘)

Who would pray to the anything but the mountains
and wish for anything but lightning to split the night
Who would praise anything but the sun above
that brings each dawn and our radiant day
What man places faith in his heart
above the animal that rages deep inside
What man asks forgiveness yet
lies to himself his whole life
Let the animal hunt on the mountainside
and let lightning split my heart in two
Let me howl at the moon with desire
and stretch my arms wide to embrace the sun
return to the earth that bore me
for there is nothing more

 

„Ich bin in einem Alter, in dem ich mich Herausforderungen stellen will. Das Leben ist kurz. Man muss die Kontrolle haben und kreativ sein, darauf läuft es letztlich hinaus“, sagte Alan kürzlich in einem Interview. An anderer Stelle warf er einen kritischen Blick auf die jüngere Metalszene: „Ich finde, dass der Mainstream des Heavy Metals, spätestens ab dem Ende der 90er-Jahre, generischer Müll ist, egal ob nun APOCALYPTICA, BULLET FOR MY VALENTINE, WITHIN TEMPTATION oder FIVE FINGER DEATH PUNCH … Guck dir die Sachen an, die in den letzten 10 bis 15 Jahren verkauft wurden. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass ich nun ein verbitterter, alter Mann bin, aber die Kids heutzutage tun mir leid, mit so etwas aufwachsen zu müssen, wo ich beispielsweise ‚Master Of Puppets‘ hatte.“ Zum Glück gibt es noch genügend Bands wie MOONSORROW, WHILE HEAVEN WEPT, SLOUGH FEG, THRESHOLD, ANATHEMA oder eben: PRIMORDIAL!

 

 

Diskographie PRIMORDIAL

1993: Dark Romanticism (Demo)
1995: Imrama
1998: A Journey’s End
1999: The Burning Season (EP)
2000: Spirit the Earth Aflame
2002: Storm Before Calm
2005: The Gathering Wilderness
2007: To The Nameless Dead
2011: Redemption At The Puritan’s Hand
2014: Where Greater Men Have Fallen