Mit „For The Journey“ haben die Londoner Progmetaller von THRESHOLD ihren Status als High-Quality-Konstante gerade eindrucksvoll untermauert. Dass die anstehende Europa-Tour zu einem Höhepunkt des 2014er-Konzertkalenders geraten wird, ist keine gewagte Prognose.

Was macht diese Band so speziell und dabei gleichzeitig so konsensfähig?

Hauptsongwriter und Gitarrist Karl Groom begründete seine Motivation, THRESHOLD zu gründen einmal damit, „den Stil spielen zu wollen, den ich gerne hören würde, aber nirgends wirklich finde“. Die kraftstrotzende Virtuosität der Mittachtziger-IRON-MAIDEN verquickt mit der Ideenvielfalt und Phantasie der frühen GENESIS. So – oder so ähnlich – klang das 1992 tatsächlich, als THRESHOLD mit ‚Wounded Land‘ ihr erstes Album herausbrachten. Begonnen hatten Groom & Co. vier Jahr zuvor als Coverband mit einem Repertoire von RATT bis TESTAMENT.

Im Mittelpunkt bei THRESHOLD müsse immer der Song, die Melodie stehen, haben Groom und sein Co-Songwriter, Keyboarder Richard West, oft und gerne erklärt. Veränderungen seien erlaubt, ja geboten, aber eben nur im Sinne einer Verfeinerung. THRESHOLD müssten immer nach THRESHOLD klingen, ohne dabei zum Selbstplagiat zu werden. Bis heute haben die beiden Masterminds ihr Versprechen nicht gebrochen, auch wenn das einige wenige Kritiker anders sehen mögen.

Warum sie nicht so groß wie DREAM THEATER geworden seien, wurde West neulich mal wieder gefragt. Seine Antwort: THRESHOLD hätten eben nie diesen „‚Pull Me Under‘-Moment’“ gehabt. Als der ‚Headbangers Ball‘ 1994 nach einem Videoclip gefragt hätte und die Band daraufhin ‚Innocent‘ vom ‚Psychedelicatessen‘-Album drehte und einschickte, hatte MTV seine einzige Metal-Show gerade eingemottet…

Ein Trostversuch: Im Unterschied zu den New Yorkern haben THRESHOLD auch nach dem ersten Karrieredrittel noch fantastische Alben veröffentlicht.

Dafür der virtuelle Pokal des „Artist Of The Month“. Die Redaktion verneigt sich – geschlossen!