
ERIK GRÖNWALL – Eriksplanation Vol. 3
2025 (Greenwall Entertainment AB) – Stil: Hard/ Classic Rock
ERIK GRÖNWALL braucht man eigentlich inzwischen nicht mehr vorzustellen. Der ex-H.E.A.T-, ex-SKID ROW-Sänger gehört, wenn einem nicht gerade in das Gehör geschissen wurde, zu den phänomenalsten und unverwechselbarsten Stimmen im Hard Rock-/Heavy Metal-Zirkus. Er kann singen was er will, die Songs hinterlassen mehr als nur einen Eindruck und sind, wie schon zu `Eriksplanation Vol. 2` geschrieben, für Goosebumps, Goosebumps und noch mehr Goosebumps gut.
Zu Beginn des Jahres legte er erst `Eriksplanation Vol. 2` vor und brillierte mit grandiosen Versionen von Klassikern wie `Painkiller` von JUDAS PRIEST, BLACK SABBATHs `Neon Knight` oder `Faithfully` von JOURNEY, um ein paar zu nennen, die die ganze, große Spannweite seiner Stimme repräsentierten.
Etwas über ein halbes Jahr später steht nun schon `Eriksplanation Vol. 3` an. Wieder nur als Vinyl in einer 500er Auflage veröffentlicht. Allerdings heißt es, dies wäre fürs Erste erst einmal die letzte Veröffentlichung in dieser Form mit Coverversionen. Doch wieder überrascht GRÖNWALL mit einer interessanten Auswahl an Songs, denen er mit seiner außergewöhnlichen Stimme ganz neue Akzente verpasst. War man auf dem Vorgänger unüberhörbar Hard Rock/Heavy Metal-lastig unterwegs, setzt man auf `Eriksplanation Vol. 3` auf eine ungewöhnlich breite musikalische Vielfalt.
Man beginnt mit einer YNGWIE MALMSTEEN-Nummer, `Rising Force`, die im Gesamtkontext des Albums zu den Highlights gehört. Dabei steckt er den damaligen Sänger des Songs, Joe Lynn Turner, locker in die Tasche. Das folgende `Poison` von ALICE COOPER ist eher eine durchschnittliche Nummer und wird auch nicht durch GRÖNWALL besser. Gefühlt würde ich behaupten, hier ist GRÖNWALL unterfordert. Den durch THE ANIMALS zum Überhit generierten Song `House Of The Rising Sun` zeigt dafür einen GRÖNWALL in Höchstform. Er gibt dem Song eine ganz neue Frische. Wunderbar. Interessant dann der nächste Song: `God`s Gonna Cut You Down`. In den Vierzigern geschrieben, dürfte die JOHNNY CASH-Version eine der bekanntesten Versionen sein. Sehr interessant von GRÖNWALL interpretiert. Sehr geil. Das folgende `I Will Always Love You` dürfte wohl am ehesten durch WHITNEY HOUSTONs Version bekannt sein, die den Song zum Welthit machte. Ursprünglich von DOLLY PARTON geschrieben und veröffentlicht, erreichte sie mit ihrer Version Platz eins der 1974er Country Charts. Gut, GRÖNWALL liefert eine souveräne Version und zeigt beeindruckend welch gigantisches Stimmvolumen er besitzt, dennoch ist der Track in der zweiten Reihe des Albums zu platzieren.
Auf der B-Seite startet man mit einer knalligen Variante des DEEP PURPLE Hits `Highway Star`. Hier zeigt sich ganz deutlich wofür GRÖNWALLs Stimme ursprünglich gemacht ist! `Sabbath Bloody Sabbath` steht als nächstes an und hier muss ich dann leider sagen, dass seine Stimme nicht wirklich geeignet ist, diese Hymne zu singen. Gesanglich gut, aber für diesen Song einfach einige Tonlagen zu hoch. Geht so. Dafür liefert er wieder bei LEONARD COHENs wunderbarer Ballade `Hallelujah` in einer Qualität, die einen mit offenem Mund zurücklässt. ERIC CARMENs `All By Myself`, eine sehr emotionale Halbballade, wird auch sehr dramatisch geliefert und auch hier zeigt sich die unfassbare stimmliche Breite des Schweden wieder. Und zum Schluß, ein Track wie für ihn exklusiv geschrieben, `The Final Countdown`, von seinen Landsmännern EUROPE. Leicht verändert in eine pompösere Richtung, aber souverän und voller Kraft gesungen, dürfte selbst Joey Tempest aufhorchen.
Alles in allem wieder ein äußerst unterhaltsames Album des Schweden mit der gigantischen Stimme. Man kann zu Coveralben stehen wie man will, aber GRÖNWALL setzt allein schon gesangliche Maßstäbe.
MALMSTEEN – Rising Force
ALICE COOPER – Poison
THE ANIMALS – House Of The Rising Sun
JOHNNY CASH – God`s Gonna Cut You Down
WHITNEY HOUSTON – I Will Always Love You
DEPP PURPLE – Highway Star
BLACK SABBATH – Sabbath Bloody Sabbath
LEONARD COHEN – Hallelujah
ERIC CARMEN – All By Myself
EUROPE – The Final Countdown
(ohne Wertung)
https://www.facebook.com/erikgronwall/



