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JOHN MACKO MUSIC – Zero-Point Machine

2025 (Outcast Angel Music) - Stil: Fusion Rock / Electronic / Progressive Metal

John Macko, eigentlich Bassist bei der ehemaligen Metal-Legende FIFTH ANGEL (war allerdings nicht auf dem genialen Debüt, sondern erst beim auch noch einigermaßen starken ´Time Will Tell´ dabei) legt hier ein Album vor, dass mit seiner ursprünglichen Band fast gar nichts zu tun hat. Okay, es gibt harte Gitarren und immer wieder gute Power-Ansätze. Begleitet wird John Macko vom Gitarristen und Sounddesigner Adrian Thessenvitz (AD INFINITUM) und Drummer-Legende Ken Mary (unzählige Stationen wie auch FIFTH ANGEL).

Nach kurzem Einstieg rauscht ein elektronisches Feuerwerk an, mit melodischem, weiblichem Gesang. Georgie Chapple – Vater Engländer, Mutter Deutsche – geboren und aufgewachsen im bayrischen Kulmbach ist für diesen überraschenden Gesang verantwortlich und hat eine sehr prägnante Stimme. Die eher „kalte Musik“ wird gepaart mit dem eher weichen Gesang von Georgie.

Die Stimmung ist nervös, deshalb bleibt zunächst auch nicht wirklich viel haften. ´Madness´ startet mit Staccato-Drums, mag etwas eingängiger sein, da sowas wie ein Refrain neben dem verrückten Lachen und den verschiedenen Vokal-Variationen vorhanden ist. Bei ´Utopia´ darf die Gitarre kurz mit Solo glänzen, insgesamt ist der Song strukturierter. Brent Barker (SWEET F.A., BOOK OF NUMBERS) steuert bei ´Utopia´, ´Violence´ und ´Anastasia´ dreimal starke Lead-Gitarrenparts bei. Mit der Zeit – nach etwas Anlauf – zieht mich die Musik dann magisch an. War es am Anfang für mich noch etwas strukturlos und verstörend, so gewinnt die Platte mit laufender Spielzeit an Qualität und Ausdruckskraft. Die beiden veröffentlichten Videos sind der utopischen Musik optisch gut angepasst worden.

´Singularity´ ist dann auch dem Progressive Metal zugetan. John Macko hat insgesamt seinen Bass und die auch von ihm beigesteuerten Keyboards nicht immer in den Mittelpunkt gestellt, sondern gibt den guten Gitarristen und der großen Entdeckung Georgie Chapple, die eher soulige und poppige Vocals beisteuert, die aber super passen, viel Raum.

Kaum hat man die Musik liebgewonnen, ist nach acht Songs und 29 Minuten schon wieder Schluss. Ein sehr gutes Album, für das ich etwas Anlaufzeit brauchte, welches dann aber nach intensiverem Hören ein großes Potenzial in sich birgt. Gefällt mir besser als die FIFTH ANGEL Comeback-Alben von 2018 und 2023. Aber das ist Geschmackssache. Und das FIFTH ANGEL-Debüt ist sowieso für die Ewigkeit gemacht und unerreichbar. Aber da war John Macko ja gar nicht dabei.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/john.macko.39

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