AGNOSTIC FRONT – Echoes In Eternity

Vier Jahrzehnte nach ihrer Gründung beweisen die New Yorker AGNOSTIC FRONT, dass Erschöpfung ein Fremdwort sein kann. ´Echoes In Eternity´ ist kein nostalgischer Rückblick, sondern der Klang einer Band, die ihre Wurzeln nicht nur kennt, sondern sie ständig neu befragt.

Was einst aus den Kellern der Lower East Side heraufdrang, klingt hier wuchtiger, klarer und zugleich erstaunlich lebendig – als wäre der Spirit von 1982 auf den Asphalt von 2025 geätzt. Dieses Album ist kein Denkmal, sondern ein Beweis für die fortdauernde Schlagkraft eines Genres, das von innen heraus erneuert wird.

Fünfzehn Songs in 27 Minuten – präzise, unverschnörkelt und frei von Ballast. ´Way Of War´ eröffnet wie ein Aufprall, ´Matter Of Life & Death´ überrascht mit RUN-DMCs Darryl McDaniels als Gaststimme, und ´Tears For Everyone´ bringt eine der inspiriertesten Gitarrenpassagen der Bandgeschichte.

´Divided´ wagt sich dann in langsamere, fast bedrohlich schwebende Gefilde, ohne an Spannung zu verlieren.

Die Produktion bleibt roh, aber detailreich – jedes Riff besitzt Gewicht, jeder Shout hat Kontur. Neuzugang Danny Lamagna verleiht dem Sound spürbare Frische, während Mike Gallo und Craig Silverman rhythmisch wie chirurgisch präzise arbeiten.

Klassikerpotenzial haben ´Sunday Matinee´ und ´Art Of Silence´, die den Geist der frühen Tage einfangen, während ´Hell To Pay´ und ´Skip The Trial´ ohne Zweifel kompromisslose Live-Garanten sind.

´Echoes In Eternity´ ist das überzeugende Statement einer Band, die nicht in der eigenen Legende ruht. AGNOSTIC FRONT klingen hier fokussiert, wütend und ungebrochen – ein spätes Albumhighlight, das beweist, dass Relevanz nichts mit Alter zu tun hat, sondern mit Haltung!

(8,5 Punkte)

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Pic: An Maes
(VÖ: 07.11.2025)