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VELVET RUSH – Trail Of Gold

2025 (Odyssey Music) – Stil: Hard/Heavy Rock

Die Hamburger Truppe um die stimmgewaltige Sängerin Sandra Lian ließ schon mit ihrer Fünf-Track EP ´Euphonia´ die Augenbraun hochzucken. Dass im gleichen Jahr sogar noch das Debut nachgeschoben wird, ist dann doch überraschend. `Trail Of Gold´ ist ein erdiges, knalliges Hard Rock-Statement das auf vertrautes, wenig innovatives setzt, aber mit durchschlagenden Songs und einer wilden Attitüde punktet. Es muss nicht immer was Neues oder Innovatives sein, es reicht wenn man in der Mucke Ehrlichkeit, Wildheit und Feuer erkennt. Und diese Faktoren besitzen das Hamburger Quartett in Hülle und Fülle.

`Trail Of Gold´ ist ein Siegeszug durch das Hard-/Heavy Rock-Genre, um gute Laune und Spaß dem Hörer näher zu bringen. Entertainment ist das Keyword. Supersolide Songs, handwerklich top gemacht, es fehlt zwar, das darf man nicht ausblenden, eine Eigenständigkeitsnote, aber die Songs zünden dennoch durch ihre schon erwähnte Frische und diesem Feuer, das die Band gut rüberzubringen weiß.

AC/DC lassen in ´Thrilled By Rock`n`Roll` grüßen, während man bei `Universe` etwas THE HELLACOPTERS sowie sehr dezente Glam-Elemente erkennen kann. Alles unterlegt mit einer schön drückenden Gitarre. Mit `Shake That Thing` ist eine eher groovige Nummer am Start, die in Metal-Discos, insofern es noch solche gibt, die Tanzfläche vollpackt. Bei ´Orange Blazet Carpet´ blitzt der dreckige Rock durch, ausgestattet mit einem enormen Gesangspart. Mit ´You Can`t Take Away My Love` beweist Sandra Lian ihre gesanglichen Fähigkeiten und stimmliche Bandbreite, ein wesentlicher Stützpfeiler des VELVET RUSH-Stils. Hier und da kann kann/darf man Parallelen zu Elin Larsson von BLUES PILLS aufrufen, was nicht gerade nachteilig zu werten ist. Das treibende, markant energische ´Live Wild And Free´ untermauert in Sachen Gesang den Vergleich zu Larsson recht gut. Mit dem Titeltrack hat man eine echte Powerbombe im Gepäck. So muss Hard Rock heutzutage klingen. Steil noch vorne marschierend, Powerchords und ein fetter Rhythmus, der einen nicht ruhig stehen lässt.

Keine Frage, hier ist noch Luft nach oben, trotz einer supersoliden handwerklichen Klasse. Aber für ein Debüt allemal beeindruckend, in einem Genre wo es nichts Neues zu sagen gibt,  wo man nur mit wuchtiger Power, Spielfreude und Wildheit punkten kann. Und das kann dieses Album bzw. diese Band. Das ist kein Nischenprodukt, das ist ein Album, das auf großen Bühnen präsentiert gehört, denn es liefert Entertainment und keine metallische Religion.

(7,77 Punkte)

https://www.facebook.com/Velvet.Rushband/

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