SCORPION MILK – Slime Of The Times

Bei SCORPION MILK ist der in Wimbledon geborene Mat McNerney am Start, der von Skandinavien aus viele musikalische Projekte in den letzten 20 Jahren gestartet hat. Mit BEASTMILK und ´Climax´ hat er 2013 einen Klassiker vorgelegt und anschließend unter dem Banner GRAVE PLEASURES den düsteren Mix aus Punk, Industrial und Gothic weitergeführt. Nun, also wieder unter neuem Namen: SCORPION MILK. Das soll – wie leicht erkennbar – direkt an BEASTMILK namentlich und musikalisch anschließen.

Mit ´All The Fear´ und ´The Will To Live´ gibt es zum Auftakt einen düsteren Doppelpack, der alle möglichen Genres in den dunklen Gesamtsound verwebt. ´She Wolf Of London´ kommt mit kraftvollem Sound eher in die Nähe des Gothic Rock und kann Gastsänger aufbieten. Das hat auch bei allem noisigen Beiwerk eine gewissen starken Erkennungswert in der Melodieführung. Die Band kann immer wieder eigene Akzente in den Sound einbringen, der auch immer an vergangene Helden erinnert. ´Another Day, Another Abyss´ (auch als Single veröffentlicht) hat leichte THE CURE-Anleihen, besonders gesanglich.

´Wall To Wall´ versinkt im Hall und paranoiden Strukturen. Da wird ganz schön dick aufgetragen. Aber spannend, auf jeden Fall. Der Titelsong setzt in puncto Apokalypse und Dissonanzen noch eine Schippe drauf. Gastmusiker von KILLING JOKE oder CREEPER unterstreichen die musikalischen Vorbilder und Verwandtschaften. ´Silver Pigs´ kommt mit viel Wumms, ´All Snakes No Ladders´ klingt ziemlich britisch. Und das abschließende ´Children Of Dust´ ist eine Elegie, die bei der Zuhörerin / dem Zuhörer mittelschwere Depressionen auslösen kann.

Textlich geht es bei ´Slime Of The Times´ um Dunkelheit, Dystopie und den Versuch, bei all den Katastrophen und psychischen Herausforderungen irgendwie zu überleben. Das kann die Musik sehr gut ausdrücken. Eine spannende Geisterbahnfahrt.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/scorpionmilkmusic

(VÖ: 19.09.2025)