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FALKEN UNITED SKYLIGHT’S ORCHESTRA – We Remember

2025 (Star Musician’s – Persistence of Memory) - Stil: Cinematic Prog Rock

Wenn ein Name schon wie ein Segel im Wind klingt, dann ist es FALKEN UNITED SKYLIGHT’S ORCHESTRA. Hinter diesem weitgespannten Banner verbirgt sich kein gewöhnliches Rockensemble, sondern eine Gemeinschaft von Musikern, die den festen Willen haben, Musik nicht bloß zu spielen, sondern sie als gelebte Erinnerung und Zukunftsversprechen in einem Atemzug zu entfalten. Ein Kollektiv, inspiriert von den großen Gestalten des vergangenen Jahrhunderts – von Neil Young bis Zappa, von Bowie bis Santana – und doch unermüdlich auf der Suche nach einer eigenen Handschrift.

Mit ´We Remember´ legen sie nun ein Doppelalbum vor, das sich wie ein musikalisches Vermächtnis erhebt. Zwei Scheiben und zwanzig Stücke, die als Tribut beginnen, aber längst darüber hinausgewachsen sind. Schon der erste Song ´Back To The Roots´ zieht den Hörer in eine elfminütige Reise, die nicht nur zurückführt, sondern auch vorwärts stößt. Akustische Gitarren flimmern wie Sonnenaufgänge, bevor ein sachter Groove den Boden unter die Füße legt. Dann das Titelstück ´We Remember´, ein Zehnminuten-Epos, das wie ein stilles Bekenntnis klingt. Erinnern heißt hier nicht verharren, sondern weiteratmen.

Die Stücke tragen Geschichten in sich: ´Broken Dream´ tastet sich sehnsüchtig in schimmernde Melodien, während ´Cardboard Zombies´ fast bissig gesellschaftliche Schattenfiguren vertont. ´Lady Of The Willow´ wiederum entfaltet sich als elegisches, beinahe mystisches Folkstück. Und wenn ´Midnight Station´ erklingt, glaubt man kurz, zwischen Zügen und Zeitgeistern in einem nächtlichen Bahnhof festzustecken. Da wird Melancholie und Fernweh in Töne gegossen.

Die zweite Hälfte des Albums öffnet weitere Türen: ´Rivers Know´ strömt wie ein endloser Flusslauf, getragen von schwebenden Harmonien. ´Somapolis´ und ´Spinning Round´ spielen mit urbanen Rhythmen, treiben die Fusion-Seite der Band voran. Besonders berührend ist ´Your Memory´, das finale, fast zwölfminütige Monument. Hier bündeln sich alle Fäden, die Sehnsucht nach den Alten, die Freude am Jetzt, die Hoffnung auf kommende Stimmen, wie ein frisch geschriebenes Vermächtnis.

Dieses Album zeichnet vor allem seine konsequente Weigerung aus, auf die Drei-Minuten-Schablone zu hören. Jeder Song darf wachsen, sich entwickeln, schichtenweise enthüllen, bis er wie sein eigenes Universum lebt. Die Produktion klingt natürlich, unpoliert und detailverliebt.

(7 Punkte)

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https://falken.bandcamp.com/album/we-remember

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