
VICIOUS RUMORS – The Devil’s Asylum
2025 (Steamhammer / SPV) - Stil: US Metal
Es gibt Bands, die gehen nicht unter. Sie versinken zwar manchmal in Schutt und Asche, um dann aber als glühende Kohle im Dunkeln wieder aufzuflammen. VICIOUS RUMORS sind genau so ein Biest. Mit ´The Devil’s Asylum´ entzünden sie wieder das Feuer und reißen nach fünf Jahren Funkstille das Maul wieder auf.
Geoff Thorpe, der Mann mit den eisernen Riffs, führt natürlich weiterhin das Kommando. Neben ihm kloppt Ur-Drummer Larry Howe wie ein Uhrwerk mit Wut im Bauch. Am Bass brummt Robin Utbult mit dem Druck des langjährigen Gefährten, während zwei Neuzugänge, Gitarrist Denver Cooper und Sänger Chalice, dem Ganzen ordentlich Frischblut verpassen. Geoff Thorpe behauptet sogar, Sänger Chalice käme Carl Albert so nah wie keiner zuvor. Und doch hat der Junge eine eigene Aura.
Demzufolge ist ´The Devil’s Asylum´ keine Nostalgieplatte, sondern im besten Fall eine metallische Rückbesinnung mit neuen Zähnen.
Schon der Opener ´Bloodbath´ holt die Guillotine raus. Steigert sich langsam, dann fliegt der Kopf. Chalice singt hoch, sauber, aber nie glatt und die Gitarren heulen, als würden sie um die letzten Sonnenstrahlen bitten. ´Dogs Of War´ ist eine Hymne für die Straße und ´Crack The Sky In Half´ lebt sich auf Priest-Terrain aus, mit einem Refrain, der dich packt und nicht loslässt.
Mit ´High Hell Hammer´ preschen sie nach vorne wie ein wildgewordener Krieger. Ein Headbanger zum Zähneknirschen, brutal, aber verdammt melodisch, ist ´Butchers Block´. Im ´Abusement Park´ qualmt der Boden, ohne Fluchtweg, während ´Wrong Side Of Love´ nostalgisch und mehr Hardrock als Metal ist.
´Boring Day In Hell´ öffnet das Fenster zur Hölle. ´In Blood We Trust´ ist ein echter Speed Metal-Feger, ´Better Than Me´ der toxische Genießer und das Finale ´The Devil’s Asylum´ düster und hymnisch, die Irrenanstalt auf Erden, und du bist nicht der Wärter. Du bist der Patient.
Denn die Welt ist krank, der Eintritt frei, aber raus kommst du nicht. Und wenn der Doktor Saint Crucifix ruft, weißt du, dass du genau da bist, wo du sein sollst. Und irgendwo da oben, im Schatten eines verzerrten Himmels, grinst Carl Albert.
VICIOUS RUMORS selbst klingen wieder wie US und Power Metal zu tönen hat. Nicht wie eine müde Version ihrer selbst. Und ´The Devil’s Asylum´ ist ein zorniges, wildes Metal-Album voller Herz und Verstand.
(8 Punkte)
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Pic: Robin Utbult
(VÖ: 29.08.2025)