
THE FOUNDATION – Relations
2025 (Xymphonia Records/Just For Kicks Music) - Stil: Prog Rock
Die niederländische Formation THE FOUNDATION gehört auch mit ihrem zweiten Album ´Relations´ zur Sorte Bands, die mit handgemachtem Retro-Charme glänzen, dabei aber nicht im Staub der Vergangenheit, insbesondere der Siebzigerjahre stecken bleiben, sondern modern und aufgeräumt daherkommen.
Nach dem hochgelobten Debüt ´Mask´ führt uns zwei Jahre später das neue Werk auf eine ebenso persönliche wie universelle Reise. Begleitet von melodischem Wohlklang und durchdachten Kompositionen, dreht es sich um die Beziehungen zu uns selbst, zu anderen, zur Natur und zum Schöpfer. Die Bandmitglieder – Keyboarder Ron Lammers, der dieses Projekt lenkt, Sänger Mark Smit, das Gitarrenduo Rinie Huigen und Jens van der Valk, Bassist Gijs Koopman, Violinist Masaki Shimakawa, Flötistin Judith van der Valk sowie Jan Grijpstra am Schlagzeug – liefern dabei nicht nur Können, sondern auch Gefühl.
Schon der Einstieg ´Alpha´ bietet einen atmosphärischen Auftakt mit flötenähnlichen Klängen sowie rauschender Elektronik und entfaltet sich als ein klassisch-symphonisches Stück. Mark Smit besingt eine Begegnung mit einem geheimnisvollen Reisenden, womöglich als ein Gleichnis auf den Ursprung der Beziehung zwischen Mensch und Schöpfung. ´Beauty Of Nature´ ist sodann ein rein instrumentales Stück, das mit sanftem Wasserplätschern, akustischen Gitarren und fließenden Flötenklängen fast schon folkig beginnt.
Mit ´Backbone´ folgt eine Ballade, die dank akustischer Gitarre, Violine und Flöte einen melancholischen Glanz verbreitet. ´Ses Lunettes Noires´, auf Französisch gesungen, hebt sich mit schlichter Piano-Begleitung als poetische, fast chansonartige Nummer wohltuend vom restlichen Album ab. In ´Intense´ preschen hingegen Gitarre und Schlagzeug forsch voran, doch auch hier bleibt der Klang weich ummantelt von Mellotron und Synthesizern.
Das über zehn Minuten lange ´Rubberband´ entfaltet sich zwischen elektronischen Synthflächen, schwebender Flöte und warmen Gitarren. ´Life´ ist nochmals ein ruhiger, akustisch geprägter Song und das abschließende ´Omega´ schließt musikalisch wie thematisch den Kreis zum Opener. Der Reisende kehrt zurück, die Geschichte findet keinen Abschluss, sondern ein Weitererzählen.
´Relations´ ist kein revolutionäres Album, es ist ein reifes, sorgfältig komponiertes Werk mit einer ruhigen Überzeugungskraft. Dass dabei Einflüsse von GENESIS, YES, CAMEL, IONA und KNIGHT AREA anklingen, ist keine Überraschung, doch THE FOUNDATION haben ihre eigene, melodische Stimme gefunden.
(8 Punkte)