
COLD IN BERLIN
Seit ihrer Gründung 2010 haben sich COLD IN BERLIN einen festen Platz in der Londoner Underground-Szene erobert. Das kreative Herz der Band bilden Maya Berlin, Adam Richardson und Lawrence Wakefield, deren gemeinsame Vision über die Jahre die dunkle, kompromisslose Energie der Band bewahrt hat. Mit der Hinzufügung von Alex Howson kam frischer Wind in die Rhythmusstruktur, neue Dynamiken flossen in die Musik ein, ohne die Essenz zu verändern. Fast 15 Jahre Bandgeschichte haben die Band geprägt, doch die Grundidee bleibt unverändert: COLD IN BERLIN ist eine Kraft, die zugleich hypnotisch, bedrohlich und emotional aufgeladen ist.
Die musikalische Entwicklung der Band liest sich wie eine Reise durch die Schattenseiten des Rock. Vom post-punkigen Gestus des Debüts ´Give Me Walls´ über die verdichteten Klanglandschaften von ´And Yet´ bis zu den schweren, doom-getränkten Riffs von ´The Comfort Of Loss And Dust´ zeigt jede Platte, wie sich Sound und Erfahrung ineinander verkeilen. Jedes Album entsteht im Proberaum, im direkten Spiel von Musik und Text, und wächst weiter auf der Bühne – ein Prozess, der die Songs lebendig hält und die Band nie in feste Genregrenzen zwingt. Doom, Post Punk, Gothic, Stoner und Dark Rock fließen in immer neuen Kombinationen zusammen, flexibel, eigenständig und unverkennbar COLD IN BERLIN.
Thematisch bewegen sich die Songs in tiefen, oft paradoxen Gefilden. Texte entstehen aus persönlichen Erlebnissen, literarischen Impulsen von Doris Lessing über Knut Hamsun bis zu Lovecraft, und klassischen Mythologien, die Kraft, Schmerz und Transformation erkunden. Maya Berlin versteht die Musik auch als feministischen Ausdruck. Frauen auf der Bühne sollen echt, laut, energisch und ungebrochen sein, frei von ästhetischen Zwängen. Gleichzeitig erzählt jeder Song Geschichten vom Überleben, von Verletzungen, von Schicksal – immer getragen von der Idee, dass Schmerz und Durchhaltewille ineinander übergehen.

Live wird diese Intensität besonders spürbar. Hypnotische Basslines und treibende Schlagzeugbeats, verzerrte Gitarren und Mayas leidenschaftlicher Gesang wachsen zu einem mächtigen Ritual heran. In solchen Momenten wird das Publikum letztlich ein Teil der Performance und dann entstehen oft die später prägenden Elemente. Insbesondere die frühen Alben der Band tragen unverkennbar die Handschrift solcher Experimente, bei denen Rhythmus und Struktur erst in der Praxis entstehen.
Parallel dazu verfolgen COLD IN BERLIN einen eigenständigen, unabhängigen Ansatz in der Studioarbeit. Vintage-Amps, Layering-Techniken, akustische Experimente und sorgfältige Raumgestaltung in Studios wie Foel Studio in Wales oder Bear Bites Horse in London erlauben es der Band, ihre Vision in jeder Nuance umzusetzen. Das Ergebnis sind Alben wie ´Rituals Of Surrender´ und das aktuelle ´Wounds´. Sie fangen sowohl technisch raffinierte Klangflächen als auch die rohe Energie der Band ein. Jede Produktion ist ein detailverliebtes, spontanes und mitreißendes Abbild der Band.
Die Inspirationsquellen der Band reichen weit über die Musik hinaus. Literatur, Film, Mythologie und kulturelle Reflexionen verschmelzen in den Songs zu einer einzigartigen Ästhetik. COLD IN BERLIN betrachten Musik nicht nur als Unterhaltung, sondern als Erfahrung, als Ritual, als Medium ihrer Ausdruckskraft. Diese Kombination aus musikalischer Tiefe, thematischer Vielschichtigkeit und intensiver Performance hebt sie deutlich aus der aktuellen Szene heraus – als Band, die weder Trends folgt noch sich selbst begrenzt, sondern konsequent den eigenen Pfad zwischen Dunkelheit, Energie und Schönheit verfolgt.
Mit ´Wounds´ setzen sie diese Tradition fort. Es ist ein Album, das alte Stärken aufgreift, neue Klanglandschaften erforscht und einmal mehr demonstriert, warum COLD IN BERLIN als eine der eindringlichsten Stimmen des britischen Undergrounds gilt. Ihre Musik bleibt kompromisslos, intensiv und zutiefst lebendig. ´Wounds´ ist ein dunkles, elektrisierendes Statement für eine Band, die sich immer weiter entwickelt, ohne je ihre Wurzeln zu verleugnen.
Pics: Rupert Hitchcox



