FLOTSAM AND JETSAM – I Am The Weapon
~ 2024 (AFM/Soulfood) – Stil: Thrash Metal ~
Wo FLOTSAM AND JETSAM drauf steht, ist FLOTSAM AND JETSAM auch zu 110 Prozent drin. Man kann es sich im Bezug auf das neue Album der US-Thrasher einfach machen und den Review zum letzten Album ´Blood In The Water´ von 2021 rauskramen und gerade die Songtitel austauschen. Was ja dann AC/DC-Qualität hätte. Ganz so schlimm ist es nicht, aber man macht es sich irgendwie schon relativ einfach im Hause FLOTSAM AND JETSAM.
Ich mag ja deren ureigenen Stil und die unverwechselbare Rhythmik der Tracks, die sich über die Jahrzehnte manifestiert haben. Es gibt nicht wenige Faktoren, die die Band unverwechselbar machen. So schrieb ich im Review zu ´Blood In The Water´ u.a. „Die Herren bewegen sich auf dem engen musikalischen Korridor, der von ihnen erwartet wird“. Genau darauf hat sich die Truppe um Sänger Eric „AK“ Knuston erneut festgelegt. Keine Innovationen, keine Veränderungen, nicht einmal den Versuch aus dem engen vorgegebenen Korsett auszubrechen – stures Festhalten an dem, was die Old-School-Nerd-Fraktion wünscht. Ist das Resignation oder einfach dem Umstand geschuldet, ein neues Album mit dem geringst möglichen Einsatz aufzunehmen?
Exakt zwei Songs stechen auf diesem Release heraus. Das wäre ´Beneath The Shadows´ und ´Primal´, die sich vom Rest absetzen und den höchsten Wiedererkennungswert haben. Die neun anderen Songs sind mehr oder weniger ziemlich identisch aufgebaut und liefern exakt das, was man von den Vorgängern kennt. Ist sicher nicht schlecht, aber irgendwie auch Stangenware aus dem Lagerbestand der Arizona-Thrasher. Ein paar mehr Feinheiten hätte man sich schon einfallen lassen können, um zu beweisen, dass man sich nicht auf seinen alten Lorbeeren ausruht. Das ist aber nicht der Fall.
Ein ganz anderer Fall ist die Produktion dieses Albums. Die ist einfach nur schlecht. Dumpf, leicht matschig und völlig intransparent. Ich bin inzwischen der Meinung, dass mit einer messerscharfen Produktion die Songs deutlich mehr Durchschlagskraft hätten. So kämpft man sich durch einen dumpfen Brei und verliert recht schnell den Spaß an dem Album. Jungs, damit stellen sich selbst bei fast tauben Fans die Nackenhaare!
(gaaaaanz knappe 7 Punkte)