~ 2023 (Sargent House) – Stil: Dark Rock ~
David Eugene Edwards ist alleine unterwegs. Ganz auf sich gestellt, wird die von seinen Live-Auftritten bekannte Intensität noch weitaus spürbarer.
David Eugene Edwards wandelt alleine auf den Spuren philosophischer und spiritueller Ideen. Er versucht auf seinem allerersten Soloalbum unter seinem eigenen Namen, Mythen zu entschlüsseln.
Mit einer äußerst sparsamen Instrumentierung wandert er über Stock und Stein. Seine Stimme steht bei dieser schlichten Instrumentierung ganz im Mittelpunkt. Er widersteht dabei auch der Versuchung, die Härte seiner Dark-Americana-Folk-Rock-Band WOVENHAND mit ins Spiel zu bringen oder sich gewisse Traditionen seiner legendären Band 16 HORSEPOWER anzueignen.
Seine solistischen Ausführungen sind aufgrund seiner Stimme zwar ebenfalls düster und karg, besitzen dennoch einen eigenen Sound. Interessanterweise verzichtet er aber nicht, seine akustischen Songs mit einem manisch pulsierenden Beigeschmack zu versehen, indem er im Hintergrund, anders als bei seinem Projekt DAVID EUGENE EDWARDS & ALEXANDER HACKE, bisweilen eine Post-Punk-Ästhetik unterschwellig ausbreitet.
Sein altes Holzbanjo und seine schwere Nylonsaitengitarre bleiben dennoch neben dem Gesang ein Dreh- und Angelpunkt, wenn David Eugene Edwards seine Töne zum Weltschmerz, trotz aller Wut, in aller Schönheit anstimmt. Denn die dicken, angerissenen Saiten schwingen in dunkler Nacht, während es unaufhörlich pocht, sei es an der eigenen Schläfe oder aus den Kompositionen heraus.
(8 Punkte)
https://davideugeneedwards.bandcamp.com/album/hyacinth
https://www.facebook.com/wovenhandofficial
Pic: Loic Zimmerman
(VÖ: 29.09.2023)
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