~ 2023 (A1 Records / Golden Ivy Records) – Stil: Classic Rock / Blues Rock ~
Die Band um die in Salzburg geborene Sängerin Manou hat mit ´Broken Silence´ das dritte Album in drei Jahren vorgelegt. Begleitet wird Manou wieder hörbar von vier internationalen Profis. Ganz vorne Gitarrist Sebastian Eder, der dem Album neben dem Gesang die wichtigsten Trademarks mitgibt. Kevin Moore am Bass, Anders Olinder an den Keyboards (spielte schon mit Glenn Hughes) und Schlagzeuger Tal Bergman (u. a. Joe Bonamassa und Billy Idol).
Gitarrist Sebastian Eder, der auch bei den Metallern AVALON für die Gitarrenarbeit verantwortlich ist, hat auch gleich die musikalische Leitung des Projekts übernommen. Der Opener ´Broken Silence´ bereitet mit seinem verschleppten Beat den Weg für den guten, hier etwas exaltierten, Gesang von Manou. Das qualitative Gitarrensolo von Sebastian Eder ist das zweite prägende Element in diesem Titelsong.
Auch ´Got What I Need´ fischt im großen Teich des klassischen Vokalisten-Rock mit Break und leichtem Gospel-Chorgesang plus Gitarrensolo. Das anschließende ´No Ordinary Woman´ setzt auf Funk- und Soul-Ansätze. ´House Of Cards´ ist deutlich rockiger, das ausgedehnte Gitarrensolo hebt den Song über den Durchschnitt.
Dann gibt es einen Doppelpack Balladen, unterbrochen vom rockigen ´Six Times Gone´: ´I Am That I Am´ und ´Sacred Heart´ sind voluminöse Balladen und zumindest die erste Ballade gehört zu den besten Songs des Albums. Nur die Gospel-Chöre sind mir etwas zu penetrant, obwohl sie im Hintergrund agieren. ´Broken Wings Of Hope´ zum Abschluss lebt vor allem vom klugen Riff von Sebastian Eder und einem Orgelsolo. Die Band besteht aus Profis und ist – trotz ihrer relativ kurzen Lebenszeit – sehr eingespielt. Das ist eine gute Basis für den Gesang der Hauptprotagonistin und die immer wieder aufblitzende geschmackvolle Solo-Gitarre. Neun Songs plus ein Bonus-Live-Song und das nur sekundenlange Fragment ´Silence´ zum Schluss sind auf der kommenden LP / CD enthalten.
Was mir fehlt ist der entscheidende Kick oder die eine oder andere Überraschung im Songwriting und Vortrag. „Solide“ ist das Wort, das es am besten trifft. Handwerklich sogar ein wenig mehr als das, dank der insgesamt begabten Band. Auf jeden Fall für die/den Classic Rock Hörerin/Hörer einen Hörversuch wert.
(7,25 Punkte)
(VÖ: 26.05.2023)
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