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MEZZROW – Summon Thy Demons

~  2023 (Fireflash Records) – Stil: Thrash Metal ~


Als über “Hammerheart Records” vor einem Jahr das Debüt ´Then Came The Killing´ der schwedischen Thrash Metal-Helden neu aufgelegt wurde und parallel dazu die Demos ebenfalls auf Vinyl und CD veröffentlicht wurden, konnte man schon annehmen, da ist was im Busch im Hause MEZZROW. Und Bingo, die schwedischen Thrasher legen nach über 30 Jahren ein neues Album vor.

Als ´Then Came The Killing´ 1989 erschien war schnell klar, dass hier eine schwedische Truppe am Start ist, die sich sehr genau die Klassiker des Bay Area Thrashs vorgenommen hat. Die Demos im Vorfeld des Debüts waren schon Bockstark. Aber auf ihrem Debüt liefen sie dann zur Höchstform auf, was resultierend daraus, ´Then Came The Killing´ zu einem der stärksten Thrash Metal-Alben Skandinaviens machte. Dass man dabei wie eine lupenreine Bay Area-Band klang, war nur Nebensache. Das Ding haute einem einfach die Kauleiste weg.

 

 

Leider überlebte die Band nicht lange und hinterließ somit einen Thrash Metal-Klassiker, dessen Status bis heute ungebrochen ist. Was also bietet die Band nach über 30 Jahren auf ihrem zweiten Album? Thrash Metal. Urwüchsig, absolut Old School und wiederum von der Bay Area massiv beeinflußt. ´Summon Thy Demons´ wirkt wie ein Zeitmaschinen-Trip. Eine kompromisslose Thrash Metal-Scheibe die weitgehend ohne Innovationen auskommt, aber dafür 150% Old School Thrash Metal liefert, der nichts vermissen läßt.

Die Parallelen zum Debüt sind unüberhörbar, trotz dem Umstand, dass leider nur noch zwei Original-Mitglieder zur Reunion angetreten sind. Weiss man das nicht, dann kommt trotzdem umgehend das Gefühl auf, hier ist die alte Truppe am Start. Was wohl ganz deutlich an Sänger/Bandleader Uffe Pettersson liegt, der das strategisch-musikalische Zepter in der Hand hält.

Die zehn Songs halten durchweg einen hohen Qualitäts-Standard. Ausreißer nach unten sowie oben gibt es nicht. Wie schon im fulminanten Opener ´King Of The Infinite Void´ zu vernehmen, hackt die Rhythmuseinheit in vortrefflicher Bay Area-Manier die Wände ein. Unfassbar Old School! Trotz der massiven Abriss-Riffs, die das Album rulen, verfällt man nicht in diese „härter, brutaler, derber-Schiene“, sondern schielt nebenbei immer auf dezent melodische Parts. Gerade die Gitarreneinlagen sorgen für viele melodische Momente. Gut nachzuvollziehen bei ´What Is Dead May Never Die´, wo auch breite mehrstimmige Refrains den Song mitprägen. Selbst bei dem krachenden ´Beneath The Sea Of Silence´ finden sich melodische Ansätze, die man wohl nur schreiben kann, wenn man aus einer Ära stammt, wo Thrash Metal nicht nur für totalen Abriss stand. Mit `The End of Everything´ liefern sie eine rasante Uffta-Uffta- Nummer, aufgrund des enormen Tempos. Aber auch hier, immer eine Verbindung zu melodischen Ansätzen, um nicht in die Brutalo-Ecke abzudriften.

´Summon Thy Demons´ ist in seiner Gesamtheit ein mehr als überraschendes Album einer Band, die nach über 30 Jahren ziemlich gut den Spirit ihres damaligen Albums eingefangen und diesen ins Jahr 2023 transferiert hat. Comeback geglückt.

(8,5 Punkte)

 

 

https://www.facebook.com/mezzrowsweden/


(VÖ: 21.04.2023)