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SPECKMANN PROJECT – Fiends Of Emptiness

~ 2022 (Emanzipation Productions / SPV) – Stil: Death Metal ~


Ein weiterer Veteran des nordamerikanischen Deathmetal meldet sich 2022 mit neuer Platte bei den Fans zurück und auch hier steht was anderes drauf, als letztendlich drin ist. Paul Speckmann, der liebenswerte Typ aus Chicago und nunmehr lange schon in Tschechien wohnhaft, hat ausnahmsweise nicht als MASTER ein Album erschaffen. Die Namensfrage zustellen und gleichzeitig den Stil zu hinterfragen, ist bei Paul Speckmann von vorne herein obsolet. Egal, welche Musiker an dem jeweiligen Album beteiligt sind, der geneigte Fan von Paul Speckmann bekommt genau das, was er sich von seinem Meister wünscht.

Unter anderem mit Tausendsassa Rogga Johansson und anderen Leuten von PAGANIZER und WOMBBATH, also eher einem schwedischen Line-up, bollert Paul Speckmann hier einen Deaththrashmetal, der nicht so klingt, als hätten wir bereits 2022 und es wären somit über 30 Jahre seit dem MASTER-Album und der ersten SPECKMANN PROJECT-Platte vergangen. Die Songs hier klingen im direkten Vergleich zu MASTER noch ein Stück ruppiger, ungehobelter, wobei die Texte stets am Puls der Zeit Kritik üben und den wachen Intellekt des Paul Speckmann offenbaren. Splatterspass und Teufeleien lässt er denen, welchen sie auch stehen mögen.

Einige Details sind hier und da eindeutig anders als bei MASTER, haben mehr von JOHANSSON / SPECKMANN, aber wecken auch wieder andere Assoziationen, die mehr in Richtung Punk und Hardcore gehen. Aber das sind nur Nuancen, die das Gesamtbild etwas bunter machen, keinesfalls jedoch einfärben. Wo Speckmann draufsteht, ist eben Speckmann drin. Aber hier lohnt sich nach wie vor ein Kauf für seine Fans, denn seine Songs haben einen frischen, packenden Geist.

Man kann es als MOTÖRHEAD-Syndrom bezeichnen, es ist ja immerzu wie gehabt, aber mit all seinen Bands und Projekten bleibt Paul Speckmann zwar gesichtsprägend, schafft dennoch wieder und wieder neue Musik, die Old School Deathmetalskulls begeistert. Ein Projekt mit Chris Reiffert von AUTOPSY wäre mal geil.

8,5 Punkte für den ewigen Recken.

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