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NINE POUND HAMMER – When The Sh*t Goes Down

~ 2021 (Acetate Records) – Stil: Cowpunk/Redneck R`n`R ~


Die Kentucky-Rednecks kriegste einfach nicht kaputt. Die Truppe um NASHVILLE PUSSY-Fronter Blaine Cartwright liefern nicht gerade gleichmäßig, aber dafür immer mal wieder mit Feuer im Arsch. Zuletzt gab es mit ´The Barn`s On Fire´ ein akzeptables Livealbum und 2017 kam mit ´Bluegrass Conspiracy´ der letzte Studio-Release raus. Man kann es wie bei AC/DC auf einen kurzen Nenner bringen: Wo AC/DC drauf steht, weißte was du… Ja, so ist es auch bei NINE POUND HAMMER. Man weiß was man bekommt. Punkt.

Die ersten fünf Up-Tempo-Cowpunk-Rocker sind recht ähnlich aufgebaut und unterscheiden sich nur unwesentlich, was eher ernüchternd ist, in Anbetracht der Erwartungshaltung. Sind nicht schlecht, klingen aber eher wie typische NINE POUND HAMMER-Einheitsstücke. Mit ´Legged Dope´ scheren sie dann erstmals aus und liefern mehr Southern-/Country-Punk. Mit ´Mama Lied´ endlich der erste, wirkliche Höhepunkt: tiefster Southern Sound, simpler Aufbau, Redneck Vocals und ein verdammter Refrain, der einen vom Barhocker haut. ´One Last Midnight´ ist der NPH Tribute an Mr. CASH. Sehr, sehr geil! Mit ´Get The Hell Off The Farm´ brennen sie dann eine perfekte Country-Punk-Nummer ab, die mit einem sägenden Riff ruled. Die kurz eingestreute Mundharmonika-Passagen rocken zudem wie Sau. Das ziemlich schnelle ´Possum Kickin’ FSESOB´ gehört zu den Höhepunkten des kurzweiligen Albums. Dreck, Rotz, Mittelfinger! Ebenso wie die abgefuckt coole Coverversion von KRISTOFFERSON ´Best Of All Possible Worlds´.

Ein 13-Tracker, der etwas gewöhnlich beginnt und hinten raus sich richtig warm läuft. In jeder einzelnen Note hört man allerdings die unverwechselbaren NINE POUND HAMMER raus und so ist dieses Album auch nicht schlechter als der Vorgänger vom Vorgänger vom Vorgänger. Nur an eines kommen sie nicht heran, das Benchmark-Album der Amis, ´Kentucky Breakdown´ von 2004.

Wer auf einen feuchten Stilmix aus NASHVILLE PUSSY, RAMONES, MIKE NESS, SUPERSUCKERS und Southern Rock abkann, dem sei dieses Album ans Herz gelegt.

(8 Punkte)