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ASSASSIN – Holy Terror / The Saga Of Nemesis

~ 1985/1986/2021 (High Roller Records / Soulfood) – Stil: Thrash Metal ~


1986 veröffentlichten DESTRUCTION bereits ihren zweiten Longplayer ´Eternal Devastation´, KREATOR aus Essen ihren ebenfalls mit ´Pleasure To Kill´. Eine weitere Ruhrpott-Combo namens SODOM aus Gelsenkirchen präsentierte hingegen in diesem Jahr ihr Debüt ´Obsessed By Cruelty´. Doch aus Düsseldorf mussten in diesen Aufbruchstagen erst einmal ASSASSIN auftauchen, um die deutsche Thrash-Landschaft dort zu bereichern.

 

 

Ihr Debüt brachten diese harten Knappen zwar erst ein Jahr später ans Licht, doch in diesen Monaten kursierte bereits ihr 1985er Tape ´Holy Terror´ durch die Republik. Aufgenommen mit nur einem Mikrofon im Proberaum war es das Zeugnis einer wütenden Ära, zu der auch der Gründungsname SATANICA passte, der allerdings mit dem Demo abgelegt und durch ASSASSIN ersetzt wurde.

Hier wurden, eine knappe halbe Stunde lang, keine Gefangenen gemacht, wie selbst der teutonische Thrash-Mund gerne verkündet. Das ist schlichtweg eine fiese teutonische Thrash-Attacke aus einer anderen Zeit („That’s our aim to win the holy war, come and join us against the government.“). Auch wenn es einmal zur Abwechslung in ´Religion´ sogar schleppend zuging, waren die wirkenden Kräfte gnadenlos, etwa ´Bullet´ und das famose ´Speed Of Light´. Ihre Band-Hymne ´Assassin´ war zudem ihr erster Epic-Thrasher.

Dass das von Patrick W. Engel im „Temple of Disharmony Studio“ bemerkenswert restaurierte und remasterte Material nicht nach einer Hochglanzproduktion klingt, dürfte kein Geheimnis sein. Dass das nur wenige Monate später, im April 1986 herausgegebene zweite Demo ´The Saga Of Nemesis´ in allen Belangen überrascht, ebenso. ASSASSIN fanden aus den muffigen Katakomben heraus und feuerten dabei das böse ´Holy Terror´ und das edle ´Speed Of Light´ nochmals in die Szene. Dazu gesellte sich der Eröffnungs-Orkan ´Forbidden Reality´ und das melodischere Dauerfeuer ´Nemesis´.

Und wenn dann, Dekaden später, altkluge Menschen das erste oder das zweite Demo-Tape über das Debüt stellen wollen, ist der Kult perfekt. Natürlich wird der Studio-Erstling, ´The Upcoming Terror´ von ASSASSIN, immer in den höchsten Tönen gelobt, doch der Streit tobt ungebrochen weiter, ob die Song-Versionen des Debüts denen der Demo-Produktionen überlegen sind.

„High Roller Records“ sorgen dafür, dass der Zwist am heimischen Herd weiter ausgetragen werden kann. Dafür liefern sie den Silberling ´Holy Terror / The Saga Of Nemesis´ mit allen zwölf Songs beider Demos oder getrennt je ein Vinyl mit den sieben Songs von ´Holy Terror´ sowie eines mit den fünf Songs von ´The Saga Of Nemesis´.


ASSASSIN-Line-up 1986

Robert Gonella – Gesang
Jürgen “Scholli” Scholz – Gitarre
Dinko Vekić – Gitarre
Markus “Lulle” Ludwig – Bass
Andreas “Psycho Danger” Süther – Drums

 

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