~ 2021 (Argonauta Records) – Stil: Heavy Power Metal/Power Doom ~
Reiner Doom Metal ist nicht wirklich das priorisierte Spielfeld der Band aus Maryland, Virginia, die sich aus Scraming Mad Dee, Mot Waldmann, Iron Louis Strachen und Willy Rivera zusammensetzt. Namens-Nerds werden jetzt aber sagen – huch, das sind ja IRON MAN. Richtig! Allerdings minus dem verstorbenen Al Morris III. Und erwähnter Willy Rivera stammt von LORD. Somit sind die Grunddaten von SPIRAL GRAVE schon einmal bekannt.
Ein Teil der Songs schrieb Rivera schon als er noch bei LORD aktiv war. Sein neues musikalisches Ziel war es dann, neue Mitstreiter zu finden, die sich musikalisch auch neu aufstellen wollten. Mit den IRON MAN-Muckern tat sich diesbezüglich dann eine exzellente Option auf. So klingt ´Legacy Of The Anointed´ dann auch nur Ansatzweise wie eine Doom-Platte. Hier gibt es acht verdammt heavy Tracks, die von monströsen Riffs und einem Killergesang von Screaming Mad Dee leben. Screaming Mad Dee ist kein normaler Doom-Sänger, nein, er hat die Stimme und das Talent, sich zwischen Rob Halford und Dio locker bewegen zu können, und so wirken die Tracks dann auch wie Metal, wie purer Zeitgeist unabhängiger Metal.
Riffmonster wie ´Your Enemy`s Enemy´, ´Tanglefoot´ oder ´Walking Talking Dead Man´ sind roher, harter Power Metal mit hier und da doomigen Riffeinlagen. Ansonsten ist das bösartige Bangermucke. Hier zeigt sich deutlich, dass sich SPIRAL GRAVE nicht einem Genre zuordnen lassen und einen Scheiß auf standardisierte Vorgaben geben. Geben sie hier dem Power Metal-Fan Futter, schmeißt man die Angel für den Power Doomer mit fiesen, drückenden Nummern wie ´Abgrund´, ´Out Of My Head´ oder ´Nothing´ aus.
´Legacy Of The Anointed´ braucht zwar zwei bis drei Durchläufe bis es in seiner Gesamtheit zündet, dann aber entfaltet es einen ungeheureren Charme. Klasse Einstieg der Band, mit einem Debüt, das man bedenkenlos empfehlen kann.
(8 Punkte)
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