PlattenkritikenPressfrisch

HÖRST – 8-bit

~ 2021 (Stamping Ground Records) – Stil: Nerdrock ~


Now to something completely different. Sommer, Sonne, kurze Hosen beim Zocken. Es ist mal wieder Zeit für deutschsprachigen Rock. Speziell für Nerds und solche, die es werden wollen.

Da ich bekennender Nerd bin (ok, „Krieg der Sterne“ habe ich nur 20x geschaut, als „Star Wars“ vielleicht noch 10x und einmal als „Episode IV“ – zählt das als „Master in Science Fiction und Fantasy“, den mir Karin lachend attestiert ?) und immer auf der Suche nach locker-flockigen Sommersoundtracks zum Autofahren, schlägt mein Nerdherz schneller bei den Österreichern HÖRST, die dich zum ´Fortnite´ zocken im ´Hogwarts Express´ mitnehmen, wo ihr euch gemeinsam fragt, wie James Bond die Mietzen klarmacht und dabei sehnsüchtig in Gedanken an die liebliche Elfi schwelgt – die keineswegs die Schwester der fetten Elke zu sein scheint und mehr kann, als im Sommer Schatten zu geben und im Winter warmzuhalten.

 

 

Solange der ´Server´ läuft, geben HÖRST rockend ihre Bewerbung als Cantina-Band in Mos Eisley auf Tatooine ab, halten ihre eigene Liebeshymne für ´Zelda´ bereit – bis zum unwahrscheinlichen Sturz der ´Targaryen Dynastie´ oder gar dem Hämorrhoidenbefall durch nicht geeignete Sitzmöbel. Und wer ihrem balladesken Aufruf ´Komm mit mir´ nicht folgen will, sollte sich einfach ein Loch ins Knie bohren, anstatt drüber zu lästern, denn auch dafür bekommt er im Extremfall von HÖRST seinen persönlichen Anti-Hass-Rap-Rocker ´Haters Gonna Hate´ und darf sich gerne von ´ASH´ zersägen lassen.

Zu erleben waren HÖRST unter anderem bereits – wie sollte es auch anders sein – auf einem „Nerdfest“, welches Konzert und Gaming Turnier verband. Nun drängen sie raus in die reale Welt, statt ständig vorrangig den Soundtrack auf einschlägigen Messen und Conventions zu liefern oder darauf zu warten, dass sie ein Angebot als Hausband der Kultkneipe „Zum Tanzenden Einhorn“ erhalten.

Wer sich nicht zwingend der satirischen Gesellschaftskritik und der nicht zu erreichenden Perfektion und Unberechenbarkeit der ÄRZTE auf Lebenszeit und als einzige Band der Welt verschrieben hat – denn die drei glorreichen Halunken haben bei Weitem nicht ´Das letzte Lied des Sommers´ geschrieben – wird seine helle Freude an diesem rockenden Film-Serien-Gamer-Kult Rundumschlag haben und mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr HÖRST neben den legendären Frankenthaler Schorlerockern GRABOWSKY im Partyregal einsortieren.

 

HÖRST spielen mit:

Andi Hörst – Gesang
Tom Hörst – Bass
Simon Hörst – Schlagzeug
Dave Hörst – Gitarre
Matt Hörst – Gitarre

facebook.com/Hoerstnerdrock

www.hoerst.at


Pic: Daniel Schalhas