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FIREWIND – Firewind

~ 2020 (AFM Records) – Stil: Melodic Power Metal ~


Wer bei den Namen Gus G. und Herbie Langhans hohe Erwartungen ansetzt und auf Power und Melodien steht, darf sich bedenkenlos das schlicht ´Firewind´ betitelte, neunte Werk einverleiben.

Über die Klasse von FIREWIND-Bandchef Gus muss man nach seinen Soloaktivitäten – OZZY, MYSTIC PROPHECY, DREAM EVIL und Live-Einsatz bei ARCH ENEMY – wohl keine Worte mehr verlieren und auch die Riege an Sängern, die bei den Griechen bereits am Mikro standen, ist beachtlich…so auch dieses Mal. Herbie überzeugte mich bereits bei den Progmetallern BEYOND THE BRIDGE (besonders live im Duett mit der unglaublichen AYREON-Röhre Maggy Luyten!) und hat nach den längeren Stationen bei SEVENTH AVENUE und SINBREED bei AVANTASIA und zuletzt mit VOODO CIRCLE als auch den Hardrockern RADIANT längst bewiesen, daß er mit seinem kraftstrotzenden Organ zur Oberliga der heimischen Sänger auf internationalem Niveau gehört und mittlerweile sollte ihn jeder auf dem Schirm haben.

Die langjährige Konstante Petros Christo am Bass und seit 2012 Jo Nunez am Schlagzeug komplettieren eine schlagkräftige Band, die im melodischen Metal alles für den Fan bietet, was das Herz begehrt: wuchtige Rhythmusgruppe, virtuose Gitarrenarbeit, einen herausragenden, kernigen Sänger und griffiges Songwriting mit eingängigen, aber ausgefeilten Refrains. So geht melodischer Powermetal und so machen es FIREWIND.

 

 

Und nun also ´Welcome To The Empire´, das sich die vier dieses Jahr erschaffen haben und welches direkt nach launigem Gitarren-Intro mächtig losdonnert und mit hervorragendem Refrain sogleich keinerlei Wünsche offen lässt. Die Messlatte bleibt ganz oben mit ´Devour´ und der Titel ´Break Away´ passt dazu wie die Faust auf die Augen, zwischen die es dir gerade geschlagen hat – eine Powerhymne vorm Herrn, ebenso wie der gigantische Rausschmeisser ´Kill The Pain´ am Ende des Albums. Doch vorher packen im Midtempo ´Rising Fire´, ´Perfect Strangers´ und ´All My Life´ deftig zu, an Abwechslung mangelt es hier nicht im Geringsten, wie ihr im Verlauf des Albums feststellen werdet.

Der Metalgalopp zum Beispiel lässt unser Pferdchen in Richtung ´Orbital Sunrise´ davonpreschen, untermalt von Hordengesängen fühle ich mich auf dem nackten Horseback unbesiegbar wie ein skandinavischer Rockwikinger und zeige dem Rest der vorbeirauschenden Welt den Mittelfinger meiner gereckten Faust, der Gaul reagiert auch ohne Zügel. Wir wissen, dass auch der größte Hartwurst-Fan ein Herz und vielleicht eine angebetete Vegetarierin hat, deshalb gibt’s auch diese großen, balladesken Momente mit ´Longing To Know You´ – wer sowas vernünftig singen kann, der kann’s halt und überzeugt auch den härtesten Ruhigtonverweigerer. Dafür packen FIREWIND mit ´Overdrive´ ein mehr als würdiges DIO-Stück drauf und die SCORPIONS lassen mit dem ´Space Cowboy´ grüssen.

Mehr geht in diesem Genre kaum noch, deshalb für die gesamte Bangerschar uneingeschränkte Empfehlung!

 

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